Geschichte
Spuren früher Besiedlung lassen sich durch mehrere archäologische Funde nachweisen. So wurde beim Bau des Freibades etwa der sog. Geiselhöringer Stier, eine 16 cm große tönerne Rinderfigur aus der Jungsteinzeit, entdeckt. Auch finden sich im Gemeindegebiet mehrere Keltenschanzen.
Geiselhöring ist ein -ing Ort, also eine bajuwarische Ortsgründung eines Stammesadligen namens Giselher. Dieser errichtete wohl im Bereich der heutigen Stadtpfarrkirche, am Schlossgraben, eine erste Siedlung. Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1140. Im Jahre 1287 erfolgte die Erhebung zum Markt. Im Bereich der heutigen Linskirche entwicklete sich wohl ein zweiter Siedlungskern und mit der Zeit wuchs beides zusammen. Geiselhöring gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Kirchberg des Kurfürstentums Bayern. Hier befand sich eine offene Hofmark des Klosters Obermünster. Darüber hinaus besaß Geiselhöring ein Marktgericht mit weitgehenden magistratischen Eigenrechten.
Nach einen verherrenden Brand im Jahre 1504 wurde 1525 das gotische Rathaus erbaut, das noch heute Sitz der Stadterwaltung ist. Auch mehrere stolze Giebelhäuser entstanden mit der Zeit, wie etwa das prächtige Bürgerhaus. Das heutige Stadtwappen, eine silberne Egge auf rotem Grund ist zum erstem Mal als Marktsiegel aus dem Jahre 1514 bezeugt. Der 30-jährige Krieg hinterließ ebenfalls deutliche Spuren in Geiselhöring.
Geiselhöring war jahrhundertelang Schauplatz bedeutender Märkte, an Maria Magdalena im Juli und Kathrein im Novermber. Besonders bekannt waren die Großviehmärkte am Viehmarktplatz. Der letzte Markt wurde 1977 aufgehoben.
Großen Aufschwung nahm der Markt mit dem Bau der Eisenbahn 1860 der königlich bayerischen Ostbahn. Geiselhöring war für kurze Zeit ein zentraler Knotenpunkt im europäischen Eisenbahnnetz. Dies hatte einen spürbaren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufschwung zur Folge. So wurde im Jahre 1862 der heute noch bestehende größte Sportverein des Ortes, der TV 1862 Geiselhöring gegründet. Unter dessen Regie findet seit 1893 alle sieben Jahre der im weiten Umkreis bekannte Schäfflertanz statt.
Nach dem 2. Weltkrieg war der Markt Zufluchtort zahlreicher Vertriebener und die Einwohnerzahl stieg sprunghaft an. So wurde Geiselhöring 1952 vom damaligen bayerischen Innenminister Wilhelm Hoegner (SPD) zur Stadt erhoben. Zu diesen Amlaß wurde auch der damalige Marktplatz und heutige stadtplatz befestigt und erhielt sein typisches Pflaster.
Im Rahmen der Gebietsreform von 1972 wurde der Landkreis Mallersdorf aufgelöst und Geiselhöring kam zum neugegründeten Landkreis Straubing-Bogen. Im selben Jahr traten die vorher selbstständigen Gemeinden Greissing und Hadersbach freiwillig der Stadt bei. Im Zuge der bayerischen Gemeindereform wurden weiterhin Haindling, Hainsbach, Hirschling, Oberharthausen, Pönning, Sallach und Wallkofen nach Geiselhöring eingemeindet.
Am 16. April 1980 stürzt ein Prototyp des Panavia Tornado-Kampfflugzeugs in der Nähe ab. Dabei kommen beide Testpiloten ums Leben.
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