Geschichte
Um das Jahr 1840 gab es in Ostfriesland nur eine einzige Pflasterstraße von Aurich nach Leer. Da nicht nur das Hannöversche Könighaus die Insel Norderney als Urlaubsort entdeckt hatte, begann man mit der Errichtung der Chaussee von Emden nach Aurich und dem Abzweig nach Norden. Bis zu diesem Zeitpunkt musste nach jeder Durchfahrt des Königspaares der ungepflasterte Weg neu hergerichtet werden. In der Folge entstand in der Abzweigkehle Emden - Norden der Brookmerlander Hof und der Gasthof Uphoff (1841). Dort wurden zwei Gastwirtschaften, eine Bäckerei und ein Krämerladen eingerichtet. Von amtlicher Seite gab es zunächst Zweifel an der Wirtschaftlichkeit, und die Konzession wurde nur schleppend erteilt. Es zeigte sich aber, dass bei den damaligen Reisegeschwindigkeiten die zentrale Lage im Dreieck Emden, Aurich und Norden fast zwingend für eine Rast und das Umspannen der Pferde war. Der Umsatz boomte, und so siedelten immer mehr Geschäfte an. Auch Wohnhäuser wurden errichtet. Der Ort zog die Kaufkraft der damaligen Gemeinde Uthwerdum auf sich, und Georgsheil war geboren.
Der Ortsname Georgsheil leitet sich angeblich von König Georg her. Diesem soll hier während einer Reisepause das Heil von der Geburt seines Sohnes verkündet worden sein.
Die erwähnten Straßen kennt man heute unter dem Namen B 72 (Cloppenburg - Aurich - Norddeich) und B 210 (Emden - Aurich - Wilhelmshaven). Das erwähnte Haus in der Abzweigkehle Emden - Norden existiert noch heute und ist gestaltgebend für die heutige Einmündung der beiden Bundesstraßen.
Vom Jahre 1883 bis 1906 erfolgte dann der Bau der Ostfriesischen Küstenbahn nach dem exakt gleichen Verbindungsschema. Die Bushaltestelle Bahnhof Georgsheil existiert noch heute und ist ein wichtiger Umsteigeknotenpunkt für Bus-Fahrgäste zwischen Emden, Aurich und Norden.
Die verkehrsgünstige Lage von Georgsheil und dessen Bahnhof waren im Zweiten Weltkrieg Grundlage für die Einrichtung des KZ Engerhafe.
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