Geschichte
Im österreichischen Kernland Niederösterreich, am Rande des Marchfeldes liegend, teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs. 1805 wurde die Katastralgemeinde Gerasdorf samt Kapellerfeld als freie Ortsgemeinde konstituiert. Nach dem "Anschluss" Österreichs an das Dritte Reich 1938 wurde der Ort Wien eingemeindet. 1954 wurde die Gemeinde - mit dem Gebietsänderungsgesetz und der Rückgliederung der Wiener Randgemeinden in das Bundesland Niederösterreich - wieder selbständig.
Erst 1972 wurde die Gemeinde Seyring in die Gemeinde Gerasdorf eingegliedert.
Im Mai 1992 wurde Gerasdorf zur Marktgemeinde erhoben. Am 17. Dezember 1998 hat der NÖ Landtag die Stadterhebung von Gerasdorf beschlossen.
Die ältesten Orte der Gemeinde sind Gerasdorf und Seyring. Gerasdorf wird urkundlich erstmals um 1200 im Klosterneuburger Traditionsbuch genannt, "Viricus des Gerhartesdorf" ist Zeuge einer Schenkung an das Kloster.
Die ältesten urkundlichen Nennungen von Seyring stammen ebenfalls aus dem 11. Jahrhundert, es finden sich erste Nennungen als "Seuringe". Angeblich soll ein Ring aus Seen die Ortschaft früher umgeben haben, worauf der Ortsname zurückzuführen sein könnte.
Dagegen erst in der Zwischenkriegszeit entstanden sind die beiden Siedlungen Oberlisse und Kapellerfeld, wobei der Name Kapellerfeld auf eine bereits 1258 als "Capellen" bezeugte, später verlassene Siedlung verweist, welche sich einen halben Kilometer südlich der heutigen Siedlung befunden haben soll.
In der jetzigen Katastralgemeinde Seyring befand sich im Zweiten Weltkrieg ein Luftwaffenstützpunkt mit dem Decknamen „Wetterfrosch“ der deutschen Luftwaffe sowie eine Luftkampfschule ("Wien-Seyring"). Beim Balkanfeldzug 1941 war dort die 4.(F)Aufklärungsgruppe 121 (Luftflotte 4) stationiert. Ab 1944 war dieser Militärflughafen Ziel alliierter Luftangriffe. Bombentrichter in den umgebenden Wäldern und Überreste dieses Flughafens - wie betonierte Start- und Landebahnen, Erdwälle um frühere Geschützstellungen und Fundamentreste der Hangars - sind in und um Seyring heute noch sichtbar.
In alten Landkarten der Region ist dieser Flughafen noch eingezeichnet; mit einer solchen muss jener Flüchtling aus der ehemaligen CSSR ausgestattet gewesen sein, der in den frühen achtziger Jahren einen Doppeldecker in einem Kornfeld vor Seyring landete.
Basierend auf dem Artikel Gerasdorf bei Wien der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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