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23.11.2024
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Gjoa Haven

Gjoa Haven, Kanada, Territorium Nunavut, Region Kitikmeot, ist eine an der Südostküste der King-William-Insel am Rasmussen-Becken gelegene Siedlung mit etwa 1.100 Einwohnern (davon 94% Inuit). Die Gemeinde ist eine der am raschesten wachsenden Siedlungen von Nunavut; 1961 lebten hier nur etwa 100 Menschen. Sie erhielt ihren Namen nach dem hölzernen Schiff „Gjøa“, mit dem der Norweger Roald Amundsen zwischen 1903 und 1906 die Nordwestpassage bezwang. Der Inuktitut-Name lautet Uqsuqtuuq, „Ort mit Mengen von Speck“, da sich hier früher ganze Robbenherden aufhielten. Die Inuit der Umgegend nennen sich daher auch Natsilik-Inuit oder Natsilingmiut (von Inuktitut „natsiq“, Robbe).

1848 fand die dritte Expedition John Franklins (die sogenannte „Franklin-Expedition“) zur Suche einer Nordwestpassage auf der King-William-Insel ihr tragisches Ende. Erst 11 Jahre später, 1859, erreichte Francis Leopold MacClintock auf der Suche nach dem Franklin-Expeditionskorps die Insel als nächster Europäer.

Mehr als vier Jahrzehnte später gelangte Roald Amundsen hierher, als er und sechs Mann Besatzung mit der „Gjøa“ die Nordwestpassage durchquerten. Amundsen ließ zweimal überwintern und nutzte den Aufenthalt, sich mit der traditionellen Lebensweise der Natsilik-Inuit vertraut zu machen. Während die Mannschaft auf dem Schiff verblieb, quartierte er sich bei den Inuit ein. In den eineinhalb Jahren kam es auch zu engeren Kontakten zwischen den Seeleuten und weiblichen Ureinwohnern, weshalb heute bei nicht wenigen Siedlungsbewohnern verwandtschaftliche Verbindungen zu den Norwegern bestehen.

Später kamen römisch-katholische und anglikanische Missionare, und 1927 etablierte die Hudson's Bay Company einen Handelsposten.

Gjoa Haven hat eine Reihe von begabten Inuit-Künstlern hervorgebracht; der bekannteste war Judas Ullulaq (1937-1999).

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