Geschichte
Rentfort gehörte neben Zweckel, Ellinghorst, Butendorf und Brauck zu den Gladbecker Bauernschaften. Politisch war die Bauernschaft zunächst dem Vest Recklinghausen zugehörig und hatte vor allem unter den Auseinandersetzungen zwischen Kurköln und den Grafen von Kleve zu leiden, aber auch unter den wiederkehrenden Epidemien. Im Rahmen der napoleonischen Neuordnung kam Rentfort 1803 zunächst an das Herzogtum Arenberg und 1811 an das Großherzogtum Berg, wobei Rentfort mit Zweckel und Ellinghorst der Mairie Kirchhellen untergeordnet und damit von den übrigen Bauernschaften getrennt wurde. 1815 wurde der Ort preußisch und 1821 die Trennung der Bauernschaften rückgängig gemacht.
Während die Industrialisierung im Stadtzentrum Gladbecks bereits in den 1870er Jahren Einzug hielt, bewahrte Rentfort zunächst noch weitgehend seinen ländlichen Charakter; die Ausdehnung der Ruhrkohlezechen nach Norden erreichte aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch den Norden Gladbecks, sodass 1908 am östlichen Rand von Rentfort die Grube Zweckel eingerichtet wurde. Es kam zu einer stetig steigenden Bevölkerungsentwicklung und zu einem entsprechenden Ausbau der Infrastruktur. 1919 erhielt Gladbeck Stadtrechte und Rentfort wurde so zu einem Stadtteil. 1921 endete auch die Zugehörigkeit zum Landkreis Recklinghausen. Bis 1922 wurden in Rentfort von einer Ziegelei Dachziegel hergestellt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Gladbeck und damit auch Rentfort als Zentrum der Schwerindustrie stark zerstört. Im Rahmen des Wiederaufbaus entstand in den 1960er Jahren ein modernes Neubauviertel als Rentfort-Nord. 1975 wurde Rentfort gemeinsam mit dem übrigen Gladbeck nach Bottrop eingemeindet; diese Entscheidung wurde jedoch bereits 1976 wieder rückgängig gemacht.
Ende 2005 nahm man Rentfort-Nord in ein Projekt von Bund und Ländern auf ("Stadtumbau West"), wodurch es an den demografischen Wandel angepasst werden soll. Auch eine Lösung für das Hochhaus Schwechater Straße soll gefunden werden.
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