Geschichte
Das Gebiet um Goldberg war bereits in der Steinzeit besiedelt. Auch in der Bronze- und Eisenzeit sind durch Funde Siedlungen belegt. Bis in das 12. Jahrhundert war die Gegend von Wenden bevölkert. Im Jahr 1248 wurde dem Ort Goltberch das Stadtrecht durch Fürst Pribislaus verliehen, nachdem 1227 der Ort erstmals als Gols urkundlich erwähnt wurde. Die Goldberger Kirche wurde 1290 in gotischem Stil errichtet, der eckige Westturm stammt jedoch erst aus dem 15. Jahrhundert. 1316 erbaute Fürst Johann III. von Mecklenburg hier ein Schloss. Nach dessen Tod erlosch das Geschlecht und ging an die Fürsten der Linie Werle-Güstrow über. Bereits 1331 ist eine Schule bezeugt. Ein Großbrand vernichtete Goldberg im Jahr 1500 völlig. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges blieb auch Goldberg nicht verschont und musste Einquartierungen und die Pest über sich ergehen lassen. 1643 brannte die Kirche nach einem Blitzschlag aus, sie wurde bis 1650 unter Verwendung alter Steine wieder aufgebaut. Am Anfang des 18. Jahrhunderts war die Stadt oft Tagungsort bei regionalen Streitigkeiten. 1806 wurden tausende Preußen und Franzosen in Goldberg einquartiert (die Stadt hatte damals etwa 1000 Einwohner).
Eine Phase des Aufschwunges erlebte die Stadt nach 1817, als sich Goldberg nach der Erschließung einer eisenhaltigen Quelle als Kurbad (Stahlbad Goldberg) etablierte. Nach einigen Jahrzehnten des starken Wachstums kam der Kurbetrieb nach 1900 jedoch wieder zum Erliegen.
Das Rathaus wurde 1828 errichtet, die Synagoge 1845. 1859 wütete eine Cholera-Epidemie in der Stadt. Bis 1870 war Goldberg an das Straßennetz nach Karow, Lübz und Crivitz angeschlossen. Der Bau der Bahnlinie von Wismar über Sternberg und Goldberg zum Knotenpunkt Karow 1887 erschloss neue Gewerbemöglichkeiten (1996 wurde der Personenverkehr eingestellt). Die größte Einwohnerzahl erreichte die Stadt 1948: 5140, darunter viele Umsiedler. Goldberg war von 1963 bis 1997 Garnisonsstadt. Von 1963 bis 1985 entstand eine größere Wohnsiedlung mit 768 Wohnungen in Plattenbauweise.
Nach 1990 wurden einige Gewerbebetriebe gegründet, viele Eigenheime gebaut, Wohnungen wurden saniert und einiges zur Erhaltung der Altbausubstanz getan. Innenstadt und Rathaus wurden im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert. Die Einwohnerzahl reduzierte sich von 1996 bis 2003 um über 800. Nicht nur die Schließung des Bundeswehrstandortes im Jahr 1997, sondern auch der Rückgang an Arbeitsplätzen in Landwirtschaft, Gewerbe und im Dienstleistungsbereich ließen die Arbeitslosenquote auf 18 bis 20 Prozent ansteigen. Das Unterzentrum Goldberg liegt landschaftlich sehr attraktiv und hat daher ein großes Potential an touristischen Entwicklungsmöglichkeiten.
Am 1. Januar 2005 fusionierte die vormals amtsfreie Stadt Goldberg mit dem ehemaligen Amt Mildenitz zum neuen Amt Goldberg-Mildenitz.
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