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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.01.2025
11:45
 
 
+
»
 

Geschichte

Das Datum, Bauherr und Motiv des ersten Burgenbaus an dieser Stelle ist nicht überliefert. Bereits für die Ersterwähnung des Ortes 790 als „Theodissa“ wird das bestehen einer fränkischen Militärstation zum Schutz der Furt vermutet.

Nach Überlieferungen wurde der Bergfried und das Palas in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts aber vor 1073 durch die Grafen von Diez erbaut. Grundsteinleger soll der Bruder des Emmerich von Diez gewesen sein. Von dieser Anlage sind heute nur noch die Fundamente des Hauptturms vorhanden.

Mit der bedeutendsten Ausdehnung der Grafschaft Diez ab der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurde die Burg deutlich ausgebaut. Im Jahr 1329 erhielt der Ort Diez Stadtrechte. Nach der Spaltung der Grafschaft Diez in die Linien Diez und Weilnau verblieb die Burg Diez im Gemeinschaftsbesitz beider Linien die hier repräsentative Burgsitze unterhielten. Ende des 13. Jahrhundert ließ Hermann von Weilnau, Propst des Georgstift Limburg, an der Burg umfängliche Baumaßnahmen ausführen.

1386 starb der letzte Graf von Diez, Gerhard VII. Sein verbleibendes Herrschaftsgebiet fiel mit der Burg Diez über seine Tochter Jutta an seinen Schwiegersohn, Graf Adolf von Nassau-Dillenburg (Haus Nassau Ottonische Linie). Adolf von Nassau-Dillenburg starb ebenfalls ohne männliche Nachkommen. Die Hälfte seines Diezer Erbe fiel an seinen Bruder Engelbert von Nassau-Dillenburg, die andere Hälfte an das Haus Eppstein. Die Herren von Eppstein verpfändeten die Hälfte ihres Besitzes an die Grafschaft Katzenelnbogen. Mit dem Tode Philipps von Katzenelnbogen im Jahr 1479 fiel die Grafschaft Katzenelnbogen an die Landgrafschaft Hessen. Die hessischen Landgrafen verkauften 1534 die Hälfte ihres Anteils (also ein Achtel der Burg Diez) an Kurtrier. Der verbleibende Eppsteinische Anteil (ein Viertel) erbten 155 die Grafen von Königstein die ihn 1530 an die Grafen von Nassau Dillenburg veräußerten. Im Rahmen der Auseinandersetzung über das umfangreiche Katzenelnbogische Erbe konnte das Haus Nassau-Dillenburg mit dem Diezer Vertrag von 1564 die Alleinherrschaft über die Burg erreichen.

Unter den Grafen von Nassau wurde die Burg Diez zu einem Fürstenschloss der Früh-Renaissance umgestaltet. Für die Arbeiten wurden bevorzugt niederländische Handwerker verpflichtet.

Mit Teilung des Ottonischen Hauses Nassau 1606 wurde das Schloss Diez Sitz der Grafen von Nassau-Diez (bzw. Oranien-Nassau). Da sich der Mittelpunkt ihres Besitz in den Niederlande befindet dient die Burg Diez Witwensitz für Sophie Hedwig von Braunschweig-Lüneburg (1592−1642) und Albertine Agnes von Oranien-Nassau (1634−1696). Wegen der mittlerweile unzureichenden Wohnsituation ließ Albertine das Schloss Oranienstein 1672 bei Diez erbauen. In der folgenden Zeit diente die Burg nur noch als Amtsgebäude.

Im Jahr 1778/79 wurde die Burg nach Plänen des Bauinspektor Sckell zum Gefängnis umgebaut. Das Gefängnis wurde 1806 erweitert. Diese Funktion behielt die Burg bis 1928. Ab 1910 wurde das Gefängnis jedoch schrittweise in den Neubau nach Freiendiez verlegt.

Die Stadt Diez und das Preußen wollten die Burg dem niederländischen Königshaus übergeben die es allerdings ablehnten. 1953 wurde eine Jugendherberge in der Burg eingerichtet. In den 1960er Jahren folgte die Einrichtung des Nassauische Heimatmuseum in der Burg. In der Vorburg waren einige private Wohnungen.

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