Geschichte
Der Name Grafschaft stammt vermutlich von dem Namen des Adelsgeschlechts von Grascap ab, welches um 1000 auf dem Wilzenberg ihr Fliehburg hatten. Die Edelherren von Grafschaft wurde nach Gründung des Kloster Grafschaft erbliche Schirmvögte des Klosters. Sie bauten später in Nordenau an der Heidenstraße ihre Stammburg (heutige Burgruine Rappelstein). Rund 500 Jahre später starb das Geschlecht der von Glascap aus.
Grafschaft wird erstmals im Jahr 1072 im Zusammenhang mit der Gründung der dortigen Benediktinerabtei erwähnt. Ob zu damaliger Zeit bereits ein Dorf namens Grafschaft existierte, lässt sich anhand der schriftlichen Überlieferung nicht nachweisen. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahr 1283. Für die Zeit bis 1400 lassen sich mindestens sieben Höfe in Grafschaft nachweisen, 100 Jahr später sind es 10. Bis 1660 wuchs die Zahl der Höfe auf 17 an. Alle Höfe gehörten dem Kloster Grafschaft und waren ihm abgabepflichtig.
Im Zuge der Säkularisation im Jahr 1803 wurde das Kloster Grafschaft aufgehoben und vom neuen Landesherrn, dem Landgraf, später Großherzog von Hessen-Darmstadt übernommen. Im Jahr 1816 fiel Grafschaft wie das gesamte Sauerland an das Königreich Preußen. 1843 wurde die politische Gemeinde Grafschaft, zu der auch die Orte Gleidorf, Latrop und Schanze gehörten, etabliert. In den Jahren 1851 und 1852 zerstörten zwei Großbrände ein Drittel der Häuser im Ort. Neben dem traditionellen Erwerbszweig, der Landwirtschaft, bestimmten im 19. und 20. Jahrhundert Handwerk und Tätigkeiten im Dienstleistungssektor das Erwerbsleben des Ortes. Zunehmende Bedeutung gewann im 20. Jahrhundert der Fremdenverkehr. Heute ist Grafschaft ein beliebter Urlaubsort. Gefördert wurde diese Entwicklung durch den Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“. Beim Bundeswettbewerb im Jahr 1965 wurde Grafschaft mit der Goldplakette ausgezeichnet.
Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde am 1. Januar 1975 die politische Gemeinde Grafschaft der neuen Stadt Schmallenberg angegliedert.
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