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Vereinigtes Königreich

Hauptstadt
London
 
Fläche
243.820 km²
 
Bevölkerung
59.847.000
 
pro km²
245 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
04.05.2024
02:52
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Ort Grantham geht auf die angelsächsische Besiedlung der britischen Inseln zurück, erlangte jedoch erst im zehnten Jahrhundert während der Herrschaft der dänischen Wikinger größere Bedeutung. Im Domesday Book von 1086 wird Grantham als Marktstadt mit rund 1.000 Einwohnern erwähnt. Im Mittelalter galt der an einer Fernstraße zwischen Nord- und Südengland gelegene Ort als wichtiger Handelsplatz für Wolle und Lederwaren.

Im 13. Jahrhundert entstand in Grantham die Kirche St. Wulfram, deren 85 m hoher Kirchturm bis heute die Silhouette der Stadt prägt. 1598 wurde in der Kirche eine der ersten öffentlich zugänglichen Bibliotheken Großbritanniens eingerichtet. Der 1643 im Nachbardorf Woolsthorpe-by-Colsterworth geborene spätere Wissenschaftler Isaac Newton besuchte von 1655 bis 1660 die 1528 eingerichtete Oberschule (King's School) in Grantham. Weitere bekannte Absolventen der bis heute als Grantham Grammar School bestehenden Bildungseinrichtung waren der Dramatiker Colley Cibber, der Philosoph Henry More und der Politiker William Cecil Burghley.

1797 wurde die Stadt mit der Eröffnung eines Kanals mit dem Fluss Trent und dem britischen Kanalnetz verbunden. Die Eisenbahn erreichte Grantham im Jahre 1850 zunächst von Nottingham kommend. Zwei Jahre später, 1852, wurde die über Grantham führende
Great Northern Railway - die heutige East Coast Main Line zwischen London und Schottland - eröffnet. Mit der verbesserten Verkehrsanbindung ging ein starkes Bevölkerungswachstum einher. 1801 lebten rund 4.300 Einwohner in Grantham, 1851 bereits etwa 11.000.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Ort zu einem Zentrum des Maschinenbaus. Der Ingenieur Richard Hornsby erfand 1905 in Grantham einen Vorläufer des Kettenlaufwerks. Dessen Patent verkaufte Hornsby einige Jahre später an Benjamin Holt (Gründer einer Vorgängergesellschaft von Caterpillar), der parallel ebenfalls Kettenlaufwerke entwickelt hatte.

Am 27. November 1914, während des ersten Weltkriegs, wurden in Grantham die ersten weiblichen Polizeikräfte Großbritanniens eingesetzt. Zwei Jahrzehnte später, im zweiten Weltkrieg, war Grantham ein wichtiger Standort der Rüstungsindustrie. Auch war bereits seit 1937 eine Bomberstaffel der Royal Air Force in Grantham stationiert. Der Ort zählte damit auch zu den Zielen der deutschen Luftwaffe.

Am 13. Oktober 1925 wurde Margaret Thatcher in Grantham geboren. Die spätere britische Premierministerin lebte dort bis 1944 und besuchte die "Kesteven and Grantham Girls Grammar School".

1974 erfolgte eine Neugliederung der Verwaltungsgrafschaften Englands. Die bisherige Verwaltungsgrafschaft Kesteven, der Grantham seit 1888 angehörte, wurde aufgelöst und in die Grafschaft Lincolnshire integriert, die bis dato nur eine zeremonielle Grafschaft war.

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