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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
28.04.2024
11:54
 
 
+
»
 

Wirtschaft

Obwohl keine Großstadt, ist Greifswald neben Stralsund die größte Stadt im Landesteil Vorpommern und hat einen großen Einzugsbereich in der ansonsten dünn besiedelten Region, die bis an die polnische Grenze reicht. Die größte Bedeutung hat die Hansestadt als Universitäts- und Forschungsstandort und als solcher einen Ruf, der weit über die Grenzen Mecklenburg-Vorpommerns hinausgeht.

Wie viele Städte in den neuen Bundesländern hat Greifswald seit der Wiedervereinigung mit erhöhter Arbeitslosigkeit zu kämpfen, die sich jedoch in den letzten Jahren signifikant auf 15,3 % (April 2008) reduziert hat.

Der Bevölkerungsrückgang durch die Abwanderung von Arbeitskräften konnte durch den Zuzug von Studenten in den letzten zehn Jahren ausgeglichen werden, die Bevölkerungszahl stieg sogar leicht an. Heute ist der größte Arbeitgeber der Stadt die Universität Greifswald und deren angegliederte Forschungseinrichtungen und der öffentliche Dienst (z.B. Landesverfassungsgericht). Nicht zu vernachlässigen ist die Kaufkraft von circa 11.500 Studenten, die an der Universität immatrikuliert sind. Im Jahre 1991 betrug deren Zahl lediglich 3000. Daneben versucht Greifswald vom Tourismus zu profitieren, der an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor geworden ist. Da Greifswald allerdings nie ein starker Industrie- und Wirtschaftsstandort war, ist die Ansiedelung zusätzlicher Arbeitsplätze von der Verzahnung mit Wissenschaft und Forschung abhängig.

Greifswald spielt als Energiestandort eine internationale Rolle. Vor seinen Toren im 16 km entfernten Lubmin stand das inzwischen stillgelegte, in den 1970er Jahren errichtete Kernkraftwerk Greifswald, welches etwa 10 % des Strombedarfes der DDR deckte. Ungefähr 10.000 Menschen waren im Kernkraftwerk Lubmin beschäftigt, heute sind es noch etwa 1000, die mit dem Rückbau und der Entsorgung der atomaren Anlage bei der Energiewerke Nord GmbH beschäftigt sind. Die Erdgaspipeline aus Russland, welche von Wyborg nach Greifswald verlaufen soll, wird Deutschland und Europa mit russischem Gas versorgen. Der dänische Energiekonzern Dong Energy will ein Steinkohlekraftwerk, bestehend aus zwei Kraftwerksblöcken mit jeweils 800 Megawatt Leistung, auf dem Gelände des früheren Kernkraftwerkes errichten .

Neben der Universität und dem Energiesektor spielt auch die maritime Wirtschaft eine Rolle. Die Werft Hanse Yachts ist der weltweit fünfgrößte Serienhersteller von Segelyachten. Die Riemser Arzneimittel AG ist ein internationaler Pharmakonzern mit Sitz auf der Insel Riems. Die SOLON Nord GmbH als Tochtergesellschaft der Solon AG ist ein in Greifswald ansässiger Hersteller von Photovoltaikmodulen für Solarstromerzeugung. Aus einem Teil des früheren Geschäftsbereiches Communications der Siemens AG entstand im Rahmen einer Ausgliederung im Jahr 2002 mit der ml&s manufacturing, logistics and services GmbH und Co. KG ein mittelständischer Hersteller von Elektronik-Komponenten. Die am Standort verbliebenen Bereiche der Festnetzsparte der Siemens AG wurden im Jahr 2007 in das Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks überführt, welches in Greifswald weiterhin mit der Entwicklung von Netzzugangstechnologien vertreten ist. Darüber hinaus haben sich aus dem Umfeld der Universität mehrere kleinere Forschungsunternehmen gebildet.

Basierend auf dem Artikel Greifswald der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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