Geschichte
Aufgrund der in der Gemeinde zu findenden Hügelgräber ist auf eine lange, weit zurückreichende Geschichte zu schließen, die Anzeichen einer vorchristlichen Besiedlung aufweist. Urkundlich erwähnt wird die Ortschaft erstmals um 940.
Über die geschichtliche Entwicklung der Gemeinde Groß Berßen ist wenig bekannt. Die hohe Anzahl an Hügel- und Großsteingräbern (siehe auch: Megalithkultur) innerhalb des Gemeindegebietes lässt allerdings vermuten, dass bereits in der jüngeren Steinzeit, in unserem Raum etwa um 3000 v. Chr., erste Siedler hier gelebt haben. Besonders sehenswert sind das so genannte Königsgrab und in der Nähe ein rekonstruiertes Großsteingrab. Auch die "Mansenberge", auf der Gemeindegrenze zwischen Groß und Klein Berßen gelegen, sind seit der Renaturierung der Heideflächen wieder sehr sehenswert. Der Name der heute 677 Einwohner zählenden Kommune ist erstmalig zur Zeit des Bischofs Dodo I. von Osnabrück (Amtszeit 919 - 952) als Teil der Pfarrei Bokeloh erwähnt.
Der Name Berßen findet sich fragmentär auch im Namen Bersenbrücks oder in den Namen "Bersa" oder "Besula".
Für die Deutung des Namens gibt es zwei Interpretationen.
Bei dieser ersten urkundlichen Erwähnung, im beschriebenen 10. Jahrhundert, ist der Name Groß Berßen latinisiert (bersinium) angeführt. Von dieser latinisierten Form lässt sich der Name "Heim des Bern" aus dem altsächsischen ableiten.
Eine weitere Deutung des Namens entspringt der weit zurückliegenden Gründung der Ansiedlungen um Groß Berßen (um die Mitte des Jahrhunderts vor Christus). Die damals ansässigen Westgermanen benannten ihre Dörfer häufig nach den vorgefundenen landschaftlichen Gegebenheiten. So wurden Begriffe wie Schlamm, Schmutz, Lache, Quellen, See, Sumpf, Moor, Ried, Pfütze, Morast oder Dreck mit in den Namen eingeflochten. Wenn man in Bezug auf Groß Berßen bedenkt, dass es um 1900 noch ca. 100 eiszeitliche Seen auf dem Hümmling gab, unter ihnen der See vor dem Königsgrab und das sogenannte "Schmees Meer", so kann man auf eine wasserreiche und morastige Gegend schließen. So kann also auch die wasserreiche Landschaft in und um Groß Berßen für den heutigen Namen verantwortlich sein. Der erste Wortteil "Ber" weist somit auf Wasser hin und der zweite Namensteil "sen" auf eine Siedlung. Berßen bedeutet somit, laut zweiter Deutung, "Siedlung am Wasser".
1382 wird der Name erstmals in seiner heutigen Form erwähnt (Bersen).
In seiner Geschichte blieb Groß Berßen bis heute ein dörflich geprägtes Gemeinwesen inmitten einer urtümlichen Heide- und Niederungslandschaft, das seinen Bewohnern wenig wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten bot.
Die Gemeinde ist bis in die heutige Zeit durch die Landwirtschaft geprägt; in Groß Berßen gehen derzeit etwa 40 Vollerwerbslandwirte ihrer Arbeit nach.
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