Geschichte
Das alte mecklenburgische Dorf mit Gutshaus, den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden und den Bauernkaten ist von jeher landwirtschaftlich geprägt. Die Geschichte des Dorfes ist dabei sehr vielschichtig. In den vielen Jahren, die das Dorf vor dem zweiten Weltkrieg existierte, wurde das Leben von einem Gutshof bestimmt. Nach dem Krieg wurde - wie überall in der damaligen sowjetischen Besatzungszone - der Großgrundbesitzer enteignet und ein volkseigenes Gut gegründet.. In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts bildete sich dann in Groß Stieten eine Agrarschule, deren Gebäude noch heute existieren. Groß Stieten wurde im Kreis Wismar zur bedeutendsten Ausbildungsstätte für landwirtschaftliche Berufe.
Mit der Bildung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften in der DDR wurde in dem Dorf ein Volkseigenes Gut (VEG) gegründet, das anders als die LPGen über kein Agrarland verfügte, sondern direkt als Tierzucht und -aufzuchtbetrieb arbeitete. In der nachfolgenden Zeit unter dem Betriebsdirektor Erich Tack und auch nach seinem Tod erlebte das Dorf seine größte Blüte, die Einwohnerzahl stieg bis in die 80er Jahre auf fast 1.500. In und um Groß Stieten entstanden mehrere Betriebe, hervorzuheben ist sicher die Sauenaufzuchtanlage Losten (SAZA) 1972 (mit später gebauter zusätzlicher Mastanlage) sowie die Geflügelzucht. Beide Betriebe existieren noch heute.
Mit der Änderung der politischen Verhältnisse 1990 begann der Abstieg des Dorfes. Jetzt wurde der fehlende Landbesitz zu einem Problem. Das VEG als Staatsbetrieb wurde aufgelöst, feste Strukturen außerhalb dieses Betriebes gab es aber kaum. Bis heute hat das Dorf knapp 60 % seiner Einwohner verloren.
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