Geschichte
Großbeeren wurde im Jahre 1271 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname geht zurück auf das Geschlecht der von Berne (von Beeren), die hier vom 14. Jh. bis zum Beginn des 19. Jh. herrschten. Die Entwicklung Großbeerens war in den ersten Jahrhunderten wiederholt durch kriegerische Verwüstungen und viele Opfer unter den Einwohnern geprägt, so während des Dreißigjährigen Krieges von 1618 bis 1648 und im Siebenjährigen Krieg, als im Jahre 1760 im Zuge des Vormarsches russischer und österreichischer Truppen in Richtung Berlin die Kirche und zahlreiche Häuser von Großbeeren abbrannten.
Von historischer Bedeutung ist die nach dem Ort benannte Schlacht bei Großbeeren am 23. August 1813, in der die preußisch-russischen Koalitionstruppen die französischen Truppen und ihre Verbündeten unter Napoléon I. schlugen.
In der Zeit des Dritten Reiches errichtete die Gestapo im September 1942 ein "Arbeitserziehungslager" für antifaschistische Widerstandskämpfer und Zwangsarbeiter, welches bis April 1945 etwa 45.000 Häftlinge durchliefen. Der wohl prominenteste Insasse war von März bis August 1943 der Arbeitersportler Werner Seelenbinder. Aufgrund mangelhafter Ernährung, durch Misshandlung oder Erschöpfung infolge unmenschlicher Ausbeutung fanden hier mindestens 1.197 Gefangene den Tod, darunter 340 aus der Sowjetunion, 334 aus Polen, 182 aus Frankreich, 99 aus der Tschechoslowakei, 40 aus Belgien und 97 Deutsche. Ihnen allen ist eine internationale Mahn- und Gedenkstätte in der Nähe der Bülow-Pyramide gewidmet.
Am 23. April 1945 wurde Großbeeren von der Roten Armee besetzt und gehörte vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis 1949 zum Territorium der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. Bis zur Neugliederung der DDR in Bezirke lag Großbeeren im Gebiet des Kreises Teltow im Land Brandenburg, fortan bis 1990 im neu geschaffenen Kreis Zossen des Bezirkes Potsdam. Die wenige Kilometer nördlich von Großbeeren verlaufende Staatsgrenze zwischen der DDR und Westberlin rückte Großbeeren nach dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 in eine geographische Randlage. Wenige Jahre vor dem Fall der Mauer wurde ein zusätzlicher Autobahnzubringer vom Berliner Ring und ein Grenzübergang Großbeeren für den Transitverkehr von und nach Westberlin geplant, der jedoch durch die Wiedervereinigung 1990 nicht mehr realisiert wurde. Seit 1993 gehört Großbeeren zum neuen Landkreis Teltow-Fläming.
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