Geschichte
Groß- und Kleindrebnitz (Drewenitz major, Drewenitz minor) wurden 1262 erstmals urkundlich erwähnt. Die Bezeichnung Drebnicz stammt aus dem Jahre 1398. Das ähnlich klingende Trebista bezieht sich auf eine der drei bedeutenden Burgen im Milzenerland, die im Jahre 1007 an das Bistum Meißen fielen, und nicht auf Großdrebnitz.
Groß- und Kleindrebnitz gehörten jahrhundertelang zu den Stolpener Amtsdörfern. Als historische Besonderheit besaßen hier die Erbrichter bis zur Landgemeindereform nach Einführung der ersten sächsischen Verfassung (1831) eine sehr einflussreiche Stellung, die den Dörfern große Eigenständigkeit sicherte. Von Kleindrebnitz aus wurde 1505-1507 nach der Übernahme von Lösegeldzahlungen durch Herzog Georg dem Bärtigen sogar die Stadt Bischofswerda verwaltet.
Kurfürst August von Sachsen übernahm die Stolpener Amtsdörfer 1559 vom Bistum Meißen, führte die Reformation ein und wies zwei Jahre später den Amtsschösser zu Stolpen an, in Großdrebnitz nach Gold zu suchen, weil nach einer alten Sage die Walen in der Gegend Gold gewaschen hätten.
Nach 1729 führte einige Zeit der Hauptverkehrsweg zwischen Dresden und Polen durch die Flur Kleindrebnitz. Auf Befehl von August dem Starken war eine Poststraßenumgehung eingerichtet worden, weil der König mit der Herrin auf Großharthau, der Gräfin von Flemming, im Streit lag.
In Kleindrebnitz befindet sich das historisch bedeutsame sogenannte Vorwerk. Es ist 1811 nach Plänen des ein Jahr später zum Hofbaumeister berufenen Gottlob Friedrich Thormeyer entstanden und war für viele Jahre ein wirtschaftliches Zentrum für beide Ortsteile.
Im Jahre 1813 wurde der Ort zum Schauplatz der Weltgeschichte. Im September standen sich während der Befreiungskriege mehrere Regimenter Napoleons und russische Truppen unter den (französischen) Generälen Alexandre Andrault de Langeron und Graf de Saint-Priest gegenüber. Zwischen dem 13. und 17. September kam es zu heftigen Gefechten. Schon am ersten Tag fiel in Großdrebnitz der französische Brigadegeneral Francois-Basile Azemar, auf den Napoleon große Stücke hielt. Am Tag danach traf St. Priest mit seiner Kavallerie ein und nahm mehrere hundert Gefangene. Auf einer Wiese neben dem späteren Geburtshaus des sächsischen Agrarwissenschaftlers Prof. Bruno Steglich (1857-1929) in Kleindrebnitz fanden viele Franzosen ihre letzte Ruhe.
Ab 1827 entstand auf Grundstücken des Großdrebnitzer Erbgerichts Neudrebnitz. Von 1864 bis 1871 wohnte und arbeitete hier der Orgelbauer Wilhelm Leberecht Herbrig.
Bis zur Vereinigung 1936 auf Veranlassung durch die Nazis waren die beiden Orte Groß- und Kleindrebnitz weitgehend unabhängig. Sie bildeten aber eine Parochie und hatten eine gemeinsame Schule.
1994 mit Goldbach zur Landgemeinde Großdrebnitz vereinigt, seit 1996 mit Weickersdorf nach Bischofswerda eingemeindet.
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