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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
27.11.2024
03:20
 
 
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Geschichte

Zu Beginn des 9. Jahrhundert wird Fahner in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Klosters Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich als Fanre erwähnt. Im 13. Jahrhundert wurde sie Teil der Landgrafschaft Thüringen, nahe der Grenze zum mainzerisch-erfurter Besitz. Im Ort residierten auch die Schatzmeister und Kämmerer der Thüringer Landgrafen, die Herren von Fahner, die im Ort eine Wasserburg errichteten und die seit dem 12. Jahrhundert urkundlich belegt sind. 1257 werden die von Fahner Lehnsmänner der Grafen von Schwarzburg, deren Erbkämmerer sie 1370 wurden. Die Herrschaft über den Ort übernahm nach dem Aussterben der von Fahner 1412 die Familie von Seebach, die bis 1945 Herren über Großfahner blieben. Die Wasserburg muss mit ihren vier Ecktürmen einen wehrhaften Eindruck gemacht haben, brannte aber 1649 ab. Alexander Thilo von Seebach ließ daraufhin eine neue Burg errichten, die schließlich zweiteilig gestaltet wurde, um beiden Söhnen Alexander Thilos je einen Gebäudeflügel als Sitz überlassen zu können; die Teile, die jeweils einen eigenen Wirtschaftshof hatten, wurden „Schieferschloss“ und „Ziegelschloss“ genannt; um 1680 erfolgte außerdem der Bau der beiden Portale. Großfahner gelangte unterdessen unter die Oberhoheit der Ernestinischen Wettiner, übernahm mit diesen die Reformation und wurde im Zuge der Landesteilungen dem Herzogtum Sachsen-Gotha zugeschlagen. Die von Seebach stellten Anfang des 19. Jahrhunderts einen gothaischen Staatsminister sowie mit Nikolaus Graf von Seebach einen königlich-sächsischen Intendanten der Dresdner Bühnen. Der Obstanbau, für den die Gegend an der Fahnerschen Höhe bis heute bekannt ist, wurde 1791 von Friedrich-Wilhelm von Seebach und dem Ortspfarrer Kleinfahners, Johann Volkmar Sickler, eingeführt. Der Obstanbau stellt heute einen wichtigen Erwerbszweig dar und macht die Gegend landschaftlich sehr reizvoll.
Im Juli 1945 zog eine sowjetische Kommandantur in das Schloss ein, die von Seebach wurden enteignet und 1946 ausgewiesen. Kurze Zeit später wurde das Schloss, das den Krieg offenbar weitgehend unversehrt überstanden hatte, dem Abbruch freigegeben.

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