Geschichte
Groß- und Kleinschweidnitz wurden erstmals 1306 urkundlich als zwei getrennte Dörfer erwähnt.
Großschweidnitz war ursprünglich ein reines Bauerndorf, zudem im 18. und 19. Jahrhundert das Mühlenhandwerk kam. In Groß- und Kleinschweidnitz gab es zwölf Wassermühlen und eine Windmühle, aber kaum den Erwerbszweig der Handweberei.
Über drei Jahrhunderte wurde das dörfliche Leben durch zwei Rittergüter geprägt.
Das Ortsbild von Großschweidnitz ist vielgestaltig und spiegelt in der Bebauung die Entwicklung des Dorfes wider.
Mit dem Bau der Duncan's Leinenindustrie 1869/70 und Heil- und Pflegeanstalt (heute Sächsisches Krankenhaus) von 1902 bis 1904 kam es verstärkt zum Häuser- und Siedlungsbau und damit auch zum Bevölkerungszuwachs von Groß- und Kleinschweidnitz. Die Heil- und Pflegeanstalt selbst wurde im Pavillonstil auf einem etwa 30 ha großen Areal errichtet. Die aufwendig restaurierten, gelben Klinker- und andere Bauten des Krankenhauses stehen in einer weitestgehend zaunlosen Parklandschaft. Sie sind eines der größten Baudenkmäler östlich von Dresden.
Die im Jahr 1904 fertiggestellte und in den letzten Jahren umfassend rekonstruierte Kirche prägt maßgeblich das Dorfbild. Die Entstehung des Bleichereibetriebes und der Anstalt veränderte die Bevölkerungsstruktur des Dorfes wesentlich. Immer mehr Industriearbeiter, Krankenhauspersonal und Gewerbetreibende wurden ansässig. 1937 erfolgte der Zusammenschluss der beiden Gemeinden Groß- und Kleinschweidnitz zur Gemeinde Großschweidnitz mit einer zentral gelegenen Gemeindeverwaltung.
Im Sächsischen Krankenhaus Großschweidnitz kam es im Zusammenhang mit der Aktion Brandt, der zweiten Phase der nationalsozialistischen „Euthanasie“ zur Tötung von 5.000 Kranken, unter denen sich auch 192 Frauen und Männer befanden, die zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt worden waren. Auf dem Friedhof wurde ein Gedenkstein, gestaltet von dem Bildhauer D. Hermann, für Opfer errichtet. Ein Opfer der Euthanasiemorde war Marianne Schönfelder aus Dresden, die Tante des Malers Gerhard Richter.
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