Flagge von Ungarn

Ungarn

Hauptstadt
Budapest
 
Fläche
93.029 km²
 
Bevölkerung
10.071.000
 
pro km²
108 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
06.05.2024
02:30
 
 
+
»
 

Geschichte

Erstmals wurde die Stadt als Gungus in einer Urkunde von 1261 erwähnt. 1334 wurde sie von Karl I. von Ungarn mit Stadtrechten versehen.
Der Weinanbau, wichtige von Budapest führende Handelsstraßen, aber auch Handelsstraßen in den gebirgigeren Norden machten Gyöngyös zu einer schnell wachsenden Siedlung, so dass sie ab den dreißiger Jahren des 14. Jahrhunderts bis weit ins 19. Jahrhundert die wichtigste Stadt um das Gebirge Mátra wurde. Wegen der schon damals hohen Einwohnerzahlen entschieden sich in den 1400er Jahren Franziskaner-Mönche, eine Kirche zu bauen, die 1461 Matthias Corvinus und 1490 Ulászló II. besuchte.

Zwischen 1546 und 1687 war Gyöngyös unter türkische Oberhoheit gestellt, der Bevölkerung ging es aber im Gegensatz zu anderen Teilen Ungarns unter türkischer Besetzung relativ gut, die Einwohner wurden nicht unterdrückt, so dass die Wirtschaft und der Weinanbau weiter wuchsen.
Zwischen 1708 und 1710 kam zu großen Pestausbrüchen, an denen, neben hunderten anderen, auch János Vak Bottyán, einer der erfolgreichsten ungarischen Heerführer starb; er wurde in der Franziskanerkirche in Gyöngyös begraben.

Am 1. April 1848 traf sich im Schloss Orczy die Honvéd (ung. „Heer“) unter Führung Artur Görgeys, der seine Pläne für den Feldzug gegen die Habsburger vorstellte und darüber abstimmen ließ. Zwei Tage später besuchte auch Lajos Kossuth Gyöngyös.
Die Entwicklung der Stadt wurde danach relativ stark gebremst, da die Eisenbahnlinie Pest–Hatvan–Miskolc–Kassa (heute: KoÅ¡ice; Slowakei) an der Stadt vorbeiführte; erst 1870 bekam Gyöngyös eine Abzweigung der Eisenbahnlinie von Vámosgyörk aus.
An der von 1883–1885 dauernden Reblaus-Verseuchung ging die bis dahin blühende Weinverarbeitung zu Grunde. Die nachfolgenden Feuersbrünste von 1904 und 1908 hätten die Lage eigentlich verschlimmern sollen, aber der Gegenteil war der Fall: Die Stadt wurde kunstvoll verschönert und ausgebaut, die Lage besserte sich.

Der 21. Mai 1917 war eine der dunkelsten Tage der schon knapp 800 Jahre des Bestehens der Stadt: Eine riesige Feuersbrunst brach aus, die fast durch die ganze Stadt wanderte, die die ganze Innenstadt verwüstete, insgesamt 549 Häuser und 1.400 Nebengebäude vernichtete. Sofort nach dem Ende der Feuersbrunst besuchte Karl IV. die Stadt, um dann auch sofort den Neubau der Stadt zu veranlassen. Es wurden im ganzen Land Spenden für den Neuaufbau von Gyöngyös gesammelt, und nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Stadt nach den Plänen von László Wargha, einem Architekturprofessor, und unter tatkräftiger Mithilfe von Bürgermeister Dr. Árpád Puky neu aufgebaut; so bekam Gyöngyös auch sein heutiges Gesicht.

Die Entdeckung der Stadt Gyöngyös und des nahe gelegenen Mátra-Gebirges als Tourismusziel fand um die Jahrhundertwende statt und gipfelte dann in den dreißiger Jahren, in denen auch der größte Teil der heute noch bestehenden Hotels und auch die Skipiste am Kékes gebaut wurde.
Der zweite große Entwicklungssprung war in den 1950er Jahren mit dem Ausbau des Sástó (See in der Mátra) und zwischen 1970 und 1980 festzumachen. In diesen Jahren wurden die Trink-, und Abwasserleitungen rund um Gyöngyös erbaut, Parks und Ruheplätze wurden ausgewiesen und neue Hotels errichtet.

Heutzutage ist Gyöngyös neben Eger die wichtigste Stadt im Komitat Heves und hat eine starke Bindung zu dem sehr beliebten Erholungsziel Mátra.

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