Geschichte
Die Ursprünge Haans werden ungefähr auf das Jahr 2200 v. Chr. zurückdatiert. Damals wurde im heutigen Stadtkern eine Siedlung in Hag-Form, also mit Wall, Palisadenzaun und Heckenstreifen ausgestattet, gegründet. Dementsprechend soll sich der Name „Haan“ von Hagen ableiten, mit einer Umbildung analog zu Hain.
Ab 718 n. Chr. liegt Haan nahe der zwischen Sonnborn und Elberfeld verlaufenden sächsisch-fränkischen Grenze. Da die heutige Kaiserstraße ein Aufmarschweg für die fränkischen Truppen in Richtung Osten ist, entsteht in Haan ein Marketenderwesen zur Versorgung der Soldaten.
Um 850 wird auf dem Alten Kirchplatz eine vorromanische Kirche errichtet, die im Jahr 935 durch Erzbischof Wichfried von Köln geweiht wird.
1386 findet die Straße von Hilden über Haan nach Elberfeld, die heutige Bundesstraße 228, erstmals urkundliche Erwähnung. Die ersten Belege für das bis ins 20. Jahrhundert in Haan weit verbreitete Schleifer- und Webergewerbe lassen sich auf die Jahre 1589 bzw. 1724 zurückdatieren.
1808 geraten die Ämter Haan, Ellscheid, Millrath (heute zu Erkrath), Gruiten, Schöller und Sonnborn (beide heute zu Wuppertal) unter französische Herrschaft und werden zur „Mairie Haan“ vereinigt. 1815 wird diese Gemeinde unter preußische Verwaltung gestellt und zu einer preußischen Bürgermeisterei umgewidmet.
1841 erhält Haan mit der Fertigstellung der Bahnlinie Elberfeld-Gruiten-Düsseldorf Anschluss an das sich stetig ausdehnende Schienennetz. 1867 folgt mit der Strecke Köln-Ohligs-Gruiten eine weitere Verbindung.
Im selben Jahr scheidet Sonnborn aus der Bürgermeisterei Haan aus. 1894 lösen sich auch Millrath, Gruiten und Schöller aus dem Verband und bilden eine eigenständige Bürgermeisterei Gruiten.
1899 erhält Haan eine eigene Straßenbahnverbindung von Benrath (heute zu Düsseldorf) nach Vohwinkel (heute zu Wuppertal). 1921 werden die Stadtrechte an Haan verliehen.
Zur Jahreswende 1944/1945 hinterlässt der 2. Weltkrieg sichtbare Spuren im Stadtbild, als am Silvester- und Neujahrstag Wohngebiete in Ober- und Mittelhaan bombardiert werden. Dabei kommen 70 Menschen ums Leben. Am 16. April 1945 ziehen amerikanische Truppen in Haan ein; im Juli 1945 werden sie von den britischen Streitkräften abgelöst.
Als Zeichen der deutsch-polnischen Versöhnung wird 1957 eine Patenschaft Haans über den nunmehr unter polnischer Verwaltung stehenden ehemaligen Kreis Guttentag-Loben (heute DobrodzieÅ„) in Oberschlesien ins Leben gerufen. 1967 kommt eine Städtepartnerschaft mit Eu (Normandie in Frankreich) hinzu.
Im Zuge der kommunalen Neugliederung 1975 wird Gruiten zu Haan eingemeindet. Zuvor haben sich die Bürgerinnen und Bürger beider Orte durch Proteste in der Landeshauptstadt Düsseldorf erfolgreich gegen eine Eingemeindung Haans zu Solingen sowie Gruitens zu Wuppertal zur Wehr setzen können.
Im Jahr 1982 wird eine Städtepartnerschaft mit Berwick-upon-Tweed (Northumberland/Großbritannien) gegründet. Nach der Wiedervereinigung ergänzt Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt die Reihe der Haaner Partnerstädte. 2004 wird die bisherige Patenschaft über DobrodzieÅ„ zu einer Städtepartnerschaft umgewidmet.
Basierend auf dem Artikel Haan der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen