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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
12:13
 
 
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Geschichte

Haigerloch wurde im Jahr 1095 anlässlich einer in der dortigen Burg vollzogenen Schenkung erstmals urkundlich erwähnt. Bei dieser Burg handelt es sich vermutlich um die Anlage in der Oberstadt, von der heute noch der Römerturm erhalten ist. Um 1200 erschienen die Grafen von Hohenberg als Ortsherren und errichten eine neue Burg auf dem Schlossberg, um die sich die Unterstadt als Marktflecken entwickelte.

Im 13. Jahrhundert erhielt Haigerloch durch Rudolf I., einen Schwager von Albrecht II. von Hohenberg-Haigerloch, das Stadtrecht. 1268 tobte vor den Toren der Stadt eine Schlacht zwischen Zollern und Hohenbergern, 1291 wurde die Stadt von Graf Eberhard I. von Württemberg belagert, 1347 wurde die Stadt erneut belagert. Von 1356 an waren Oberstadt und Unterstadt verwaltungstechnisch voneinander getrennt, wurden jedoch wieder vereint, als die Herrschaft Haigerloch 1381 an Österreich verkauft war. Die Habsburger verpfändeten den Besitz verschiedentlich, unter anderem auch an die Grafen von Württemberg.

1487 fiel die Stadt mit der Herrschaft durch Tausch an die Hohenzollern. Unter Christoph von Hohenzollern-Haigerloch wurde das Gebiet um Haigerloch 1567 als Hohenzollern-Haigerloch ein unabhängiges Territorium im Gebiet des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. In dieser Periode entstand die heutige Schlossanlage auf dem Schlossberg, die die hochmittelalterliche Anlage ersetzte und die Residenz der Grafen von Hohenzollern-Haigerloch war. 1634 fielen Stadt und Herrschaft an die Linie Hohenzollern-Sigmaringen, zu deren Residenzstadt Haigerloch von 1737 bis 1769 wurde.

Nach der Abtretung an Preußen 1849 wurde Haigerloch 1854 preußische Oberamtsstadt in dem Hohenzollerische Lande genannten Gebiet. 1925 wurde das hohenzollerische Oberamt Haigerloch aufgelöst und Haigerloch kam zum Landkreis Hechingen.

Vom 18. bis ins 20. Jahrhundert existierte in Haigerloch eine große jüdische Gemeinde mit eigener Synagoge. Noch 1903 lebten in der Stadt 274 Juden.

Während der letzten Monate des Zweiten Weltkriegs war Haigerloch ein Standort des Kaiser-Wilhelm-Institutes für Physik im Rahmen des Uranprojektes, das die technische Nutzung der Kernspaltung und damit den Bau einer Atombombe zum Ziel hatte. Der einzige bis Kriegsende in Deutschland aufgebaute Uranreaktor befand sich im Bierkeller unterhalb der Schlosskirche, der nur durch beherzte Verhandlungen des Pfarrers nach Bergung der Urananlage durch ein amerikanisches Kommando am 23. April 1945 einer Sprengung entging.

Im Zuge der Gemeindereform der 1970er Jahre wurden insgesamt acht Gemeinden nach Haigerloch eingemeindet. Haigerloch selbst ging mit dem Landkreis Hechingen an den Zollernalbkreis über.

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