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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.02.2025
12:23
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Ortsname leitet sich vom Flurnamen Hard, einem Namen für bewaldeten Höhenzügen ab. Ein Rest des Waldes ist der kleine Eichenwald an der Stiftungsstraße. Nach der Rodung wurde die Hard nicht kultiviert und landwirtschaftlich genutzt, sondern Militärparaden abgehalten. Unter anderem von Gustav Adolf im Dreißigjährigen Krieg und die Reichsarmee im Siebenjährigen Krieg. Sowie durch die neuen Machthaber nachdem Fürth 1792 preußisch und 1806 bayerisch wurde.

Nach der Industrialisierung im 19. Jahrhundert entstanden regelmäßig neue Pläne das freie Gelände zu nutzen. 1889 wurde vorgeschlagen einen Stadtpark anzulegen, Kasernen sollten 1890 dort entstehen, 1902 wurde die Hard als Standort eines neuen Krankenhauses vorgesehen. 1907 wurde auf der Hard zu Ehren Otto von Bismarck ein 17,5 Meter hoher Bismarckturm, in etwa an der Stelle an der heute die Heilig-Geist-Kirche steht, errichtet. In den 1920ern entstanden beim Bismarckturm ein Festplatz und ein Biergarten.

1919/20 baute die Gothaer Waggon- und Flugzeugfabrik auf der Hard. Das Unternehmen, das später Bachmann & Blumenthal hieß, wurde in die militärische Produktion des Dritten Reich eingebunden, erhielt einen Werksflugplatz und eine Startbahn. 1938 wurde auf Weisung des Reichsluftfahrtministeriums der Bismarckturm abgerissen. Die US-Army bombardierte im Februar 1945 die Firma, viele Häuser der Hardsiedlung wurden ebenfalls getroffen. Diese entstanden zwischen 1935 und 1938 im Rahmen eines Hilfsprogramms für Arbeitslose; Ziel des Hilfsprogramms war es Arbeitslosen bei großer Eigenleistung günstig Wohneigentum zu ermöglichen.

Nachdem der Nürnberger Flughafen am Marienberg im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, wurde die Startbahn des ehemaligen Werkflugplatzes als provisorischer Flugplatz eingerichtet. Er wurde bis zum 6. April 1955 genutzt, dann war der Flughafen an seinem heutigen Standort im Knoblauchsland fertig.
Wenige Gebäude des alten Flughafens kann man noch auf der Hardhöhe finden, beispielsweise das Gebäude eines Möbelhauses an der Hardstraße.

Der Fürther Stadtbaurat Friedrich Hirsch stellte am 7. April 1955 im Bauausschuss den Bebauungsplan für das Flugplatzgelände vor. Die Pläne waren schon seit längerer Zeit fertig, da die Stadt das Gelände auf der Hard nutzen wollte um Maßnahmen gegen die Wohnungsnot der Nachkriegszeit ergreifen zu können. Eine Trabantenstadt nach den Städtebauvorstellungen der 1950er als aufgelockerte Stadt im Grünen mit Wohnungen, Kirche, Schule, Volksbücherei und Kindergarten sowie mit Geschäften, Post und Sparkasse sollte entstehen.

Dabei versuchte man gerade Straßen, jegliche Symmetrie und Monumentalität zu vermeiden, um nicht an die Architektur im Nationalsozialismus zu erinnern. An den geschwungenen Straßen stehen die Häuser aufgefächert und nicht in Baublöcken. Grünflächen und Bäume lockern das Ensemble auf, da nach der damaligen Vorstellung der Mensch die tägliche Berührung mit der Natur brauche, um der „Großstadtvermassung“ zu entgehen. Die Stadtlandschaft war das Leitbild dieser Stadtplanung, Ziel war eine Stadt die in die Natur eingebettet sein sollte. Das Konzept sah die Mischung von Mehr- und Einfamilienhäusern mit das Stadtbild beherrschenden Hochhäusern als Symbol der Modernität. Die Idee dahinter war, dass unterschiedliche Bevölkerungsschichten durch unterschiedliche Wohnungen zusammen kommen sollten. An den Häusern finden sich Wandbilder, die oft in idyllischen Motiven Sehnsüchte der Nachkriegszeit dokumentieren. Nach Beendigung der Baumaßnahmen im Jahr 1964 war die Wohnungsnot in Fürth beendet. Bis auf wenige moderne Zubauten erscheint die Hardhöhe im nüchternen Gewand der Architektur der 1960er.

Basierend auf dem Artikel Hardhöhe der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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