Geschichte
Hartenstein ist ein sehr alter Ort. Die Burg entstand vor etwa 1250; sie diente hauptsächlich als Pflegamtssitz für das Gebiet der umliegenden Dörfer im Veldensteiner Forst.
Die Burg Hartenstein befand sich bis 2001 in Privatbesitz, im Jahr 2002 kaufte die Gemeinde die Burganlage. Im Jahr 2004 gründete die Gemeinde Hartenstein die „Burg Hartenstein AG“. Sie soll die Burg erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Nach der Säkularisation in Bayern kam das Pflegamt Hartenstein zum Dekanat Auerbach.
Das Pflegamt Hartenstein wurde aufgelöst, und es bildeten sich drei Gemeindebezirke. Diese drei Gemeindebezirke gliederten sich in die königlich bayerischen Gemeindeverwaltungen Grünreuth, Hartenstein und Enzendorf.
Zur Gemeinde Grünreuth gehörten die Dorfgemeinschaften Loch, Groß- und Kleinmeinfeld. Zur Gemeinde Hartenstein gehörten die Einöden Höflas, Häuslfeld und Neuensorg, die Dorfgemeinschaften Güntersthal, Engenthal und Gaißberg. Zur Gemeinde Enzendorf gehörten die Dorfgemeinschaften Lungsdorf und Rupprechtstegen, die Harnbach-, Stieber- und Grießmühle.
Zwischen 1862 und 1864 erbaute der Nürnberger Herausgeber und Redakteur der „Nürnberger Presse“ Ludwig Jegel auf einer 40 Meter über dem Ankatal liegenden Felskuppe ein luxuriös ausgestattetes Kurhotel in Rupprechtstegen. Wegen der schlechten Erreichbarkeit blieben die Gäste aus und Jegel musste Konkurs anmelden. Erst nach dem Bau der Eisenbahn ging es mit dem Hotel nach mehrfachen Besitzerwechseln aufwärts.
Das Hotel erreichte schnell und für kurze Zeit Weltruhm. Hochgestellte Persönlichkeiten, wie Prinzessin Gisela von Bayern und auch Richard Wagner, während er in Bayreuth war, waren Gäste des Hotels. Rupprechtstegen wurde Luftkurort. 1938 wurde das Kurhotel zu einem Erholungsheim für Offiziere und Beamte der Luftwaffe, während des Krieges diente es als Hilfskrankenhaus. 1953 ging es in den Besitz der Oberfinanzdirektion Nürnberg über und wurde hauptsächlich für die Beamten der Zollverwaltung wieder als Erholungsheim genutzt. 1966 erhielt es die offizielle Bezeichnung Zollschule Rupprechtstegen. Bis zur Schließung im März 2001 wurden hier Zollbeamte für die Grenzaufsicht, die Grenzabfertigung und den Binnenzolldienst ausgebildet. Nach über fünfjährigem Leerstand ist derzeit (Dezember 2006) eine Verwendung als alpines und kommunikatives Bildungszentrum mit Hochseil-Klettergarten und Burma-Hängebrücke im Gespräch.
Mit der Errichtung der Eisenbahnlinie von Nürnberg nach Neuhaus von 1871 bis 1875 wurde das Gebiet des oberen Pegnitztals an das Verkehrsnetz angeschlossen.
Vom Hirtenberg aus, die höchste Erhebung von Hartenstein mit 563 m, gegenüber der Burg Hartenstein, hat man bei schönem Wetter einen weiten Ausblick über die Frankenalb zur Burg Hohenstein, zur Burg Veldenstein bei Neuhaus, bis nach Auerbach und weit hinein ins Fichtelgebirge.
Zu den anschaulichen Sehenswürdigkeiten zählen auch der Löwenfels am Pegnitzdurchbruch in Güntersthal, die Andreaskirche – ein Felsmassiv bei Rupprechtstegen, das Windloch bei Großmeinfeld, die Fechtershöhle bei Grünreuth, das Kühloch am Weg nach Hartenstein, die Bismarckgrotte bei der einstmaligen Forstdienststelle Rinnenbrunn.
Die Petershöhle, eine prähistorische Fundstelle die auf eiszeitliche Jäger weist, wurde von Dr. Peters zwischen 1914 und 1928 zusammen mit seinem Sohn und Konrad Hörmann erkundet. Höhlenknochen von: Höhlenlöwen, Mammut, Polarfuchs, Wolf, Rothirsch, Wollnashorn, Urrind, Rentier, Pferd, Hyänen wurden gefunden. Zusätzlich fand man primitive Steinwerkzeuge, zwei Feuerstellen und Nahrungsrückstände. Die Fundumstände, einzelne und offenbar in steinausgelegten Gruben hinterlegten Höhlenbärenschädel, lassen auf eine Bärenkultstätte schließen.
Nicht weitab, an der Pegnitz entlang, befinden sich steile Felswände die gerne von den Kletterern besucht werden: die Hartensteiner Kletterwand beim Hartensteiner Friedhof; der Rotenfels bei Rupprechtstegen an der Pegnitz, bieten hinreichende Möglichkeiten. Steile Felswände, malerische Bergmassive, und die beiden Dolomitfelsen Pavian und Student bei Enzendorf, bieten auch den Wanderern anschauliche und romantische Wege, wie auch das Ankatal und die Andreaskirche bei Rupprechtstegen, gegenüber von der Gaststätte und Cafe 'Kraft'; direkt am Parkplatz.
Gegenüber von Häuslfeld, bei der Einöde Höflas, führt ein Wanderweg über die Anhöhe, von dort kann man die Burg Hartenstein von ihrer schönsten Seite sehen.
1958 wurde das „Haus der Bäuerin“ in Hartenstein gebaut, ein Zweckbau, in dem sich die Gemeindekanzlei mit einem Versammlungsraum einrichten ließ, dazu eine Tiefkühlanlage, ein Schlachtraum, eine Räucherkammer, eine Wäscherei, eine Backstube, die Garage für die Freiwillige Feuerwehr mit dem Geräteraum, sowie eine Hausmeisterwohnung.
Die letzte Gebietsreform von 1972 brachte die drei Gemeindeverwaltungen zusammen und bildete die heutige Gemeinde mit 16 Ortsteilen.
Zur Gemeinde Hartenstein gehören heute die katholische Kirche 'Heilige Dreifaltigkeit' mit dem Kindergarten, eine Schule, das neue und alte Rathaus – das neue Rathaus wurde am 28. Juli im zweiten Millennium eingeweiht. Mit der Errichtung des neuen Rathauses wurde die Freiwillige Feuerwehr, die Schule und der Kindergarten ebenso neu errichtet. Diese drei Gebäude sind zur Energieversorgung miteinander verbunden und werden im Verbund mit einer Solaranlage versorgt.
Rechts der Pegnitz führen viele Wanderwege in die nähere Umgebung.
An der Pegnitz entlang entwickelten sich schon sehr früh Mühlen, man nutzte die Wasserkraft die der Fluss bot. Eine der ältesten Mühlen ist wohl die Mühle bei Rupprechtstegen, sie geht auf eine streitbare Auseinandersetzung im Jahre 1260 zurück. In diese Zeit ist auch die erste urkundliche Nennung des Namens von Rupprechtstegen zu setzen. Der Name der Ansiedlung entwickelte sich aus dem Namen des ersten Reichsministerialen auf dem Hertenstein Rupert der Herte, zusammen mit den Stegen die über den Fluss führten; so entstand der Name Rupprechtstegen. Die Mühle von Neuensorg gehört zu den Dolomitwerken, ihr Ursprung liegt im 13. Jh. und war ebenso eine Mühle wie die von Rupprechtstegen. Der Ortsteil Enzendorf ist nicht so alt wie die anderen Ortsteile, besitzt aber ebenso eine eigene Mühle, sie ist wohl als Ursprung des kleinen Dorfes zu sehen; der Ort muss sich einst um die Mühle entwickelt haben. Weitere Mühlen sind die Stiebermühle, Grießmühle und die Harnbachmühle. Sie sind aber Mühlen die an Bächen angesiedelt sind die zur Pegnitz fließen.
1946 wurde auf Veranlassung des Ortspfarrers Nieser ein Kreuzweg zur Kapelle auf dem Frauenberg eingerichtet. Architekt Seitz schuf die Entwürfe für die Ausführung, der Bildhauer Max Renner schuf dazu die Plastiken. Am Sonntag, dem 12. Oktober 1947 wurde der Kreuzweg eingeweiht.
Dazu gibt es noch einen Passionsweg der von Hartenstein aus nach Neuhaus führt, der heute noch in Gebrauch ist. Die Prozession findet alljährlich im Mai statt; dabei wird um Segen für die Feldfrüchte und Arbeitsplätze gebeten. In einem Jahr wandern die Hartensteiner nach Neuhaus und im nächsten Jahr wandern die Neuhauser nach Hartenstein.
In den Hartensteiner Oberbergen gibt es einen Naturerlebnispfad mit einem Trimmpfad. Dieses Gebiet bietet viele Sehenswürdigkeiten, die uns die Natur zur Schau stellt. Den 'Naturerlebnispfad' erreicht man von der Jugendherberge aus. Der Weg erstreckt sich über etwa 3,5 km.
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