Heiterblick
Heiterblick ist ein Stadtteil von Leipzig, der im nordöstlichen Stadtgebiet liegt und an die Stadtteile Paunsdorf und Abtnaundorf angrenzt.
Die Nutzung des Gebietes begann um 1540, als die Herren des nahe gelegenen Rittergutes Abtnaundorf an der Landstraße nach Taucha das Vorwerk Heiterer Blick errichten ließen. Das Vorwerk wurde in den Jahren 1796 bis 1800 neu errichtet und fortan – im Unterschied zu den Gebäuden des alten Abtnaundorfer Gutes – als „Neues Haus“ bezeichnet. Nachdem das Vorwerk bei den Kämpfen der Völkerschlacht abgebrannt war, wurde es wieder aufgebaut und entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsziel vor allem für Leipziger Künstler.
1899 wurde auf dem Gelände des Vorwerks das Erziehungsheim Heiterer Blick (auch Fregestift nach Richard Woldemar Frege) eröffnet, das der Stadt unterstellt wurde und bis 1993 existierte. 1915 siedelte sich nahe der Eisenbahnlinie Leipzig–Eilenburg ein Zweigwerk der Automobil- und Aviatik AG an, in dem ab dem Folgejahr Militärflugzeuge gefertigt wurden. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Produktion zunächst auf Verkehrsflugzeuge umgestellt, bis diese durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages unzulässig wurde. Anschließend produzierte die J. Mehlich AG aus Berlin in den Anlagen Einzelteile für die Automobil- und Fahrradindustrie. Am 1. Januar 1926 wurde das Werk stillgelegt und der Stadt Leipzig übertragen. Seitdem sind hier die Hauptwerkstätten für die Straßenbahnen der Leipziger Verkehrsbetriebe untergebracht. Neben einigen Industrieansiedlungen und wenigen Wohnhäusern ist Heiterblick heute vor allem durch Felder und Natur geprägt, wodurch der ursprüngliche Charakter des Stadtteils zum Teil erhalten geblieben ist.
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