Hemeringen
Hemeringen ist eine etwa 10 km von Hameln entfernte Ortschaft in der Stadt Hessisch Oldendorf mit ca. 2000 Einwohnern. Die Gründung des Dorfes Hemeringen wird auf ungefähr 800 datiert. Die alte Dorfkirche wurde vor 1151 gebaut, die erste urkundliche Erwähnung des Namens Hemeringen findet sich im Jahr 1145.
Hemeringen war in früher Zeit von überörtliche Bedeutung. Im Jahr 1200 existierte hier ein Gau-Gericht (Go-Gericht). Weiterhin war Hemeringen Sitz eines Klosterordens der Augustinerinnen. Dieses Kloster wurde um 1426 von Egestorf nach Hemeringen verlegt und ging 1468 wieder zurück nach Egestorf, wo das Kloster 1559 gänzlich aufgelöst wurde. Hemeringen war Sitz der Propstei, die neben dem Nonnenkloster Egestorf auch die Pfarrei Fuhlen verwaltete.
Der Name Hemeringen kann sich über Hemern von Ham = Wald abgeleitet haben, ein Indiz dafür, dass der Wald um den Hemeringer Berg in frühester Zeit bis an den südlichen Ortsrand herangereicht haben könnte. Eine zweite Ableitung nennt den Sippenführer Hamar (Hamar-ingen) als Namensgeber für Hemeringen. Eine dritte Auslegung leitet Hemeringen von „Hem“ = Wohnstätte am Wasser (Heim am Wasser) ab.
Das Ortssiegel mit Eiche, zwei Mühlrädern und Wasser zeigt die einstige landschaftliche Umgebung Hemeringens mit reichen Wäldern und dem fruchtbaren Bachtal mit dem Hemeringer Bach, der die Wasserkraft für zahlreiche Mühlen vor und im Ort lieferte. Nach diesen Mühlen wird Hemeringen auch als „das Dorf der sieben Mühlen“ bezeichnet. Einige davon – wie z. B. die Pappelmühle – sind noch zu sehen, aber längst nicht mehr in Betrieb.
Neben vielen Vereinen gibt es in Hemeringen eine der ältesten deutschen Schützenvereinigungen. Es handelt sich hierbei um die Hemeringer Schützenvereinigung von 1842. In der Hochstimmung nach den napoleonischen Kriegen wurde es den Einwohnern in Hemeringen freigestellt, einen jährlichen Jahrmarkt abzuhalten, oder aber ein Schützenfest zu feiern. Man hat sich für das Schützenfest entschieden.
Hemeringen ist unter anderem bekannt für das Schützenfest, das seit 1842 regelmäßig alle vier Jahre gefeiert wird. Hierbei wird die „Schlacht am Hemeringer Berg“ nachgestellt. Die Handlung der Schlacht geht auf die napoleonischen Kriege zurück. Marodierende, in die Heimat zurückziehende französische Soldaten zogen auch durch Hemeringen. Bei den Plünderungen kam ein Hemeringer Einwohner ums Leben. Eine Bürgerwehr sorgte dann für Ruhe und Ordnung. Aus dieser Geschichte sind die beiden großen Kompanien des Schützenfestes entstanden, nämlich die Schützenkompanie und die Räuberkompanie.
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