Geschichte
Erstmals erwähnt wird der Ort in einer Urkunde des Jahres 1163. Das Land ist aber altes Siedelland. Ein römischer Weihestein für Merkur von Ende des 2./ Anfang des 3. Jahrhunderts nach Christus, der 1985 beim tieferen Pflügen ans Tageslicht kam, nennt als Stifterin Nigrinia Titula. Das Patrozinium des Heiligen Ägidius, der mit der Burg Hemmerich verbundenen Kirche, hatte seine größte Verbreitung im 11. Jahrhundert. Von der mittelalterlichen Kirche ist der romanische Chor aus dem 12. Jahrhundert erhalten (heute Kapelle am Friedhof). Die neue Kirche wurde 1897 erbaut.
Die mitten im Ort liegende Burg Hemmerich schützte den alten Heerweg von Bonn nach Aachen, der auf der Höhe des Vorgebirges verläuft und die Burgen und herrschaftlichen Höfe in Alfter, Waldorf, Hemmerich und Rösberg verband, ab dort die Ville überquerte und dann ab Liblar am Westhang der Ville entlang verlief. 1210 wird ein Ritter Albero von Hemberg erwähnt. Heute gehört die Burg der Familie von Nordeck, deren letztes Familienmitglied auch in den Nebengebäuden der Burg wohnt. Die Anlage war nach einem Brand 1870 neu aufgebaut worden, das sehenswere Torhaus blieb entweder verschont oder wurde stilgerecht wieder aufgebaut (vergleiche die Bilder in den Commons). Die Burg überstand beide Weltkriege ohne Schäden, wurde aber in den Nachkriegswirren 1945 von marodierenden, ehemaligen Kriegsgefangenen und Fremdarbeitern in Brand gesteckt. Das Herrenhaus brannte dabei bis auf die Grundmauern nieder und blieb ruinös, aber dennoch imposant bis heute erhalten. Sehenswert sind außer dem Torhaus noch der restaurierte Gartenpavillon, ein kleines Kavaliershäuschen, von der Familie das Dichterhäuschen genannt, da ein Vorfahr dort Gedichte zu verfassen pflegte.
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