Geschichte
Hersbruck wurde 976 erstmals urkundlich erwähnt, als an der Stelle einer Brücke eine Burg errichtet wurde. Der Name der Stadt leitet sich vermutlich von Haderihesprucga, die Brücke des Haderich, ab.
Die Stadt lag im Mittelalter an der Goldenen Straße von Nürnberg nach Prag, was ihr wirtschaftlichen Aufschwung bescherte. 1297 wurden Hersbruck die Stadtrechte verliehen. Im Spätmittelalter gehörte Hersbruck zum Herrschaftsgebiet der Herzöge von Bayern-Landshut, fiel 1504 im Landshuter Erbfolgekrieg an das Gebiet der Reichsstadt Nürnberg und kam 1806 wiederum an Bayern, als Franken an Bayern fiel.
Während des Nationalsozialismus war in Hersbruck von 1944 bis 1945 ein Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg und das drittgrößte KZ in Süddeutschland nach Dachau und Flossenbürg. Das Lager befand sich zwischen der heutigen Amberger Straße und der Pegnitz, direkt neben dem Freibad; heute steht hier ein Tennisplatz. Die etwa 10.000 KZ-Häftlinge, meist politisch Verfolgte oder Juden, arbeiteten an den Doggerstollen im nahegelegenen Ort Happurg, für einen Rüstungsbetrieb in der Houbirg, der nicht mehr fertig gestellt wurde. Als im April 1945 die US-Armee näherrückte, wurden die Häftlinge in mehreren Todesmärschen nach Dachau getrieben. Im Hersbrucker KZ starben etwa 3500 Personen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Hersbruck zur Amerikanischen Besatzungszone. Von der Militärverwaltung wurde auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers ein DP-Lager für lettische Displaced Persons angelegt. Das Lager wurde von der UNRRA (ab 1947 IRO) betreut.
Hersbruck war bis zur Gebietsreform 1972 Landkreissitz des Landkreises Hersbruck und beherbergt daher heute noch Amtsgericht, Finanzamt, Forstamt sowie Vermessungsamt. Durch die Gebietsreform musste der Landkreis Hersbruck das Kennzeichen HEB abgeben. Da der Landkreis kurzfristig Lauf an der Pegnitz hieß, ist das Kennzeichen noch heute LAU. Außerdem ist Hersbruck Standort für eine Polizeiinspektion.
Basierend auf dem Artikel Hersbruck der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen