Geschichte
Herzberg wird in einer Urkunde aus der Magdeburger Urkundensammlung vom Jahre 1254 genannt, aber diese Urkunde sagt aus, dass die gräfliche Münze in Herzberg (Hirthsbergh) seit über 70 Jahren jährlich eine Mark (ca. 233,856 g Silber) dem Kloster Dobrilugk gestiftet habe. Demnach muss Herzberg 1184 schon einige Zeit bestanden haben, denn das Recht Münzen zu schlagen hat in der Regel nur Residenzstädten zugestanden. Friedrich von Brehna verfügte zunächst nur über die Schutzherrschaft über das Gebiet, später nahm er es als erledigtes Lehen in seinen Besitz.
Vermutlich waren es niederländische Wasserbauern, welche Gräben und Wälle um die Stadt anlegten um die Stadt auszubauen und zu befestigen. (Lapine, Mühlgraben, Nord- und Südpromenade) 1214 stiftet Graf Friedrich von Brehna ein Augustinerkloster. Nach dem Tod von Graf Albrecht von Brehna 1298 fällt die Stadt als erledigtes Lehen an die Wettiner in Wittenberg, den Askanierfürsten Rudolph I. zu. Die Bürgerschaft erwirkte es die Stadt als Kurstadt dem Fürsten zu unterstellen. 1361 erwirbt die Stadt Herzberg das Privileg über den Salzmarkt. Der mittelalterliche Fernhandel von Leipzig über Torgau führte an Herzberg vorbei nach Frankfurt/Oder. 1467 erwirbt die Stadt vom Kurfürsten die Gerichtsbarkeit über Halz und Hand. Die Stadt besaß Geleitsfreiheit in ganz Kursachsen, pachtete aber 1558 das Haupt und Beigeleit an der Straße Leipzig- Frankfurt/Oder. Schon 1522 wird der protestantische Gottesdienst in deutscher Sprache durch Johannes Wagner eingeführt. Philipp Melanchthon verfasste 1538 eine Schulordnung für das hier ansässige Gymnasium, die im Laufe des 16. Jahrhunderts in ganz Deutschland übernommen wurde.
Herzberg gilt als eine der wenigen deutschen Städte, die während des 30-jährigen Krieges bedingt durch ein umfangreiches Fluss- und Grabensystem nicht erobert werden konnte.
Ein Stadtbrand zerstörte 1757 große Teile des Ortes. Mit dem Wiener Kongress von 1815 ging die Stadt in das Gebiet der preußischen Provinz Sachsen über. Mit der Neugründung der Landkreise 1816 war Herzberg Bestandteil des Landkreises Schweinitz.
Herzberg war von 1939 bis 1945 Standort des Deutschlandsenders (Deutschlandsender III). Als Antennenträger diente ein – ohne Dachkapazität – 325 Meter hoher, gegen die Erde isolierter abgespannter Selbststrahlender Sendemast, der auf seiner Spitze eine linsenförmige Dachkapazität mit 25 Meter Durchmesser und 4 Meter Höhe trug, die innen begehbar war.
Da dieser Mast zudem noch auf einem 8 Meter hohen Abstimmhaus stand, besaß die gesamte Konstruktion eine Höhe von 337 Metern und war zum damaligen Zeitpunkt das zweithöchste Bauwerk der Erde. Bemerkenswert war auch, dass dieser Mast über keine Flugsicherheitsbefeuerung verfügte. Stattdessen wurde seine Spitze mit Hilfe von drei auf kleinen Masten montierten rotierenden Skybeamern während der Nachtstunden angestrahlt. Der Deutschlandsender wurde am 21. April 1945 bei einem Bombenangriff stark beschädigt und anschließend mit all seinen technischen Anlagen von den sowjetischen Besatzungsstreitkräften und hinzugezogener Zivilbevölkerung demontiert. Überreste der Anlage sind heute noch vorhanden. Wo der Mast wiederaufgebaut wurde, ist nicht bekannt. Gelegentlich wird behauptet, er wurde in Raszyn wiederaufgebaut, wofür aber konkrete Belege fehlen.
1952 wurde Herzberg Kreisstadt des neu gegründeten Kreises Herzberg.
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