Geschichte
Herausragendes Baudenkmal des Ortes ist die in ihren Ursprüngen aus dem 13. Jahrhundert stammende romanische Emmauskirche, bei der es sich um eine der ältesten Kirchen in Sachsen handelt. Sie wurde erstmals 1297 urkundlich erwähnt und war bis zu ihrer Umsetzung nach Borna im Jahre 2007 zugleich der älteste bauliche Sachzeuge der Gemeinde. Diese Ersterwähnung ist zugleich der Beginn der urkundlich belegten Geschichte von Heuersdorf. Als Ort selbst wird Heuersdorf erstmals 1487 als Heynnersdorff erwähnt. Die Struktur des Dorfes ist die eines geschlossenen Sackgassendorfes. Es war ein reiches Bauerndorf. 1525 nahmen acht Bauern am Bauernkrieg teil. Sie wurden daraufhin zu Geldstrafen verurteilt. 1542 kam es in Heuersdorf zur Einführung der Reformation. 1548 war Heuersdorf ein Amtsdorf im Amt Borna. Während des Dreißigjährigen Krieges erfolgten schwere Plünderungen und die Bewohner mussten durchziehende Soldaten versorgen. 1792 und 1853 kam es in Heuersdorf zu Großbränden mit erheblichen Schäden.
Der mit Heuersdorf zusammengewachsene Ortsteil Großhermsdorf wurde 1378 als Gros Hermannsdorff (auch Hermansdorf magnum) erstmals erwähnt. Die von Wiprecht von Groitzsch angeworbenen Ansiedler errichteten den Ort als Gassen- und Platzdorf mit Rittersitz. Bereits vor 1480 wurde eine Kirche in Großhermsdorf errichtet. 1525 erhoben sich die Bewohner von Großhermsdorf gegen harte Fronbedingungen. 1545 wurde erstmals Schulunterricht durch den Kirchendiener abgehalten.
1875 gehörten Heuersdorf und Großhermsdorf zur Amtshauptmannschaft Borna im Königreich Sachsen des Deutschen Reiches. In beiden Orten gründete sich 1897 ein Turnverein. 1900 hatte Heuersdorf 226 Einwohner und Großhermsdorf 222. In der Umgebung Heuersdorfs wurden um 1900 zahlreiche Kohlegruben eröffnet. Braunkohlewerke mit Brikettierungsanlagen entstanden in den Nachbarorten Breunsdorf, Deutzen und Ramsdorf. 1933 hatten Heuersdorf und Großhermsdorf zusammen 498 Einwohner. Am 1. April 1935 wurde Großhermsdorf nach Heuersdorf eingemeindet und der Name der Gemeinde auf Heuersdorf festgelegt.
Bei der Durchführung der Bodenreform 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone wurden das einstige Großhermsdorfer Rittergut, ein Staatsgut und ein Gut der Deutschen Erdöl-Aktiengesellschaft enteignet. Das Herrenhaus des Rittergutes wurde zur Schule umgebaut, die bis 1966 in Heuersdorf bestand.
1949 wurde südlich von Heuersdorf der Tagebau Schleenhain aufgeschlossen. Obwohl im Ort einige Bergarbeiter lebten, war Heuersdorf wie schon vor dem Ersten Weltkrieg auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiterhin bäuerlich dominiert. 1951 waren ein Drittel aller Einwohner Neubürger. 1958 und 1960 wurde die Heuersdorfer Landwirtschaft in drei verschiedene LPGen umgewandelt, die sich 1969 zur LPG Typ III „Frohe Zukunft“ zusammenschlossen. 1976 schloss sich die Heuersdorfer LPG der LPG „Deutsch-Sowjetische Freundschaft“ Großstolpen an.
Im Jahr 1990 lebten in Heuersdorf 347 Menschen. 1992 wurde Horst Bruchmann Bürgermeister, der sich für deren Erhalt der Gemeinde einsetzte. Das 1993 verkündete Versprechen der Sächsischen Landesregierung, Heuersdorf würde erhalten bleiben und der Tagebau am Ort vorbeigeführt werden, wurde bereits ein Jahr später im Rahmen der Planungen zur Weiterführung des Tagebaus Schleenhain und zum Bau zweier neuer Blöcke im Braunkohlenkraftwerk Lippendorf zurückgenommen. Ein Kabinettsbeschluss der Sächsischen Staatsregierung im März 1994 legte die Umsiedlung der Gemeinde und den Aufbau eines „Neu-Heuersdorf“ fest.
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