Geschichte
Wollte man einer alten Sage vertrauen, so würde Hirschau seine Entstehung einem böhmischen König Wenzel verdanken. Mit ihm ist aber der hl. Wenzeslaus gemeint, der, am 28. September 936 ermordet, nur Herzog, nicht aber König war und auf dem bayer. Nordgau keinerlei Besitzungen hatte.
Der Ursprung der Stadt ist vielmehr in der Zeit zu suchen, da die Grafen von Hirschberg im Besitz des Umlandes waren. Zwar ist keine Gründungsurkunde vorhanden, doch lässt sich mit Sicherheit sagen, dass ihnen Hirschau seinen Ursprung verdankt.
Kern der späteren Stadt ist ohne Zweifel das Schloss, das ursprünglich wohl Wasserschloss und als Stützpunkt Hirschbergischer Macht gedacht war.
Auch der ungefähre Zeitraum der Entstehung Hirschaus lässt sich festlegen. Die Umgebung von Hirschau lag schon vor 1050 im Herrschaftsbereich der Grafschaft Sulzbach. Die Tochter Sophie des Grafen von Sulzbach war mit Graf Gebhard I. v. Tollenstein und Kregling verheiratet und brachte ihm die Grafschaft Sulzbach zu. Dessen Sohn Gebhard III. schrieb sich seit 1205 von Hirschberg. Sein Geschlecht aber war bis zu dessen Erlöschen 1305 im Besitz Hirschaus. Somit scheint die Annahme berechtigt, dass die ersten Anfänge der Siedlung im 13. Jahrhundert zu suchen sind.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hirschau am 23. April 1271, als die Grafen Gebhard - Rapoto und Diepold von Murach - ihren Besitz in den Ämtern Nabburg und Amberg an den Herzog Ludwig II. den Strengen von Oberbayern verkauften.
Im Mittelalter führte die Goldene Straße durch den Ort.
1373 erlangten die Wittelsbacher die Stadtherrschaft. Zu der Zeit wurde Hirschau eine Stadt, die erste Nennung als Stadt stammt aus dem Jahr 1367.
Im 15. Jahrhundert wurde die katholische Pfarrkirche "Mariä Himmelfahrt" gebaut, die zusammen mit dem Rathaus das Stadtbild prägt.
Die Stadt Hirschau war vor 1800 Pflegamt und gehörte zum Rentamt Amberg des Kurfürstentums Bayern. Hirschau besaß ein Stadtgericht mit magistratischen Eigenrechten. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand dann mit dem Gemeindeedikt von 1818 die politische Gemeinde Hirschau.
Am 20. Oktober 1812 erwarb Andreas Dorfner das Braurecht und gründete die Schlossbrauerei Hirschau, die einzige noch bestehende Brauerei in Hirschau. Als Braustätte wählte er das Pflegschloss, welches er im Laufe des Jahres 1817 zur Brauerei umbaut.
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