Geschichte
Nach dem Abzug der Römer wurde die Gegend im 6. und 7. Jahrhundert durch die Bajuwaren besiedelt. Davon zeugen noch die ältesten Ortsnamen mit der Endung auf -ing, -ham und -kirchen. Die Edelsitze Still, Sinzing, Brunham, Weng und Burgstall entstanden. Während der Herrschaft Herzog Tassilos finden wir im Jahre 785 unseren Ort erstmals urkundlich erwähnt. Diese älteste uns bekannteste Urkunde berichtet von der Konsensschenkung des hier ansässigen bajuwarischen Edlen Lantperth. Er übergab große Teile seines Besitzes der Kirche zum heiligen Johannes im Trattnachtale und diese an das Hochstift von Passau.
Nach dem Sieg über die Ungarn 955 am Lechfeld und der Befestigung der Ostmark durch das Geschlecht der Babenberger stabilisierte sich die Lage. Die Urbarmachung der Wälder ermöglichte die Inbesitznahme unseres Gebietes durch die eingewanderten Sippen.
Der Dreißigjährige Krieg hinterließ seine traurigen Spuren, als bayrische Truppen 1620 über den Hausruck zogen und unter ihrem Obersten "Haslang" das Dorf nachhaltig verwüsteten. Damals ging auch die schöne gotische Kirche in Flammen auf und es dauerte fast 100 Jahre, bis sie durch Pfarrer Prechensteiner 1712-1716 als Barockkirche wiederhergestellt wurde.
Der Bauernkrieg von 1626 und 1632, in unmittelbaren Nähe ausgetragen, forderte große Opfer. Die während der Gegenreformation einsetzenden Repressalien schienen aber noch schlimmer als die Zustände während des Krieges gewesen zu sein.
Unter den Franzoseneinfällen in den Jahren 1800-1801, 1805/1806 und 1809 hatte Hofkirchen durch Plünderungen, erzwungene Ablieferungen und andere Zwangsmaßnahmen arg zu leiden.
Die Bauernbefreiung durch Hans Kudlich enthob unsere Bevölkerung nach 1848 von der Leibeigenschaft und der Untertanspflicht. Der zuvor leibeigene und rechtlos gewesene Bauer durfte wieder Hoffnung schöpfen.
Der Erste Weltkrieg (1914-1918) raubte dem Ort die Blüte seiner Jugend. Was der Krieg an materiellen Werten noch übrigließ, das entwertete die darauf folgende Inflation nachhaltig. Viele Menschen in der Gemeinde wurden damals um das wenige, das ihnen der Krieg noch übrigließ, gebracht. Nach dieser Elendszeit hatten die Ortsbewohner über zwei erfreuliche Ereignisse Grund zur Freude: dem Neubau der Volksschule im Jahre 1926 und der Markterhebung im Jahre 1928.
Der Zweite Weltkrieg (1939-1945) forderte wiederum, wie das Kriegerdenkmal es bezeugt, einen hohen Blutzoll an der männlichen Bevölkerung Hofkirchens. Nach Kriegsende begann eine langsame und stete wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung. Die Industrialisierung setzte ein und damit kam ein wirtschaftlicher Wohlstand. Das Gemeindeamt, die Hauptschule wurden gebaut, die Ortswasserleitung errichtet, der Ort kanalisiert, die Trattnach reguliert und dadurch der Ort vor Hochwasser geschützt. Eine seit Menschengedenken nie gekannte Bautätigkeit in der Gemeinde Hofkirchen an der Trattnach setzte ein.
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