Flagge von Schweiz

Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
18.01.2025
11:12
 
 
+
»
 

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Halderwang erfolgte im Jahr 1259. Der Name setzt sich aus den althochdeutschen Wörtern holuntar (Holunder) und wang (Abhang) zusammen. In der Urkunde liessen Graf Rudolf I. von Habsburg (der spätere deutsche König) und sein Cousin Graf Gottfried von Habsburg-Laufenburg aufzeichnen, welche Lehen des elsässischen Klosters Murbach sie besassen. Rudolf I. kaufte kurz vor seinem Tod im Jahr 1291 dem Kloster den Hof Holderbank und zahlreiche weitere Besitzungen ab, darunter auch die Stadt Luzern. Der Hof entwickelte sich in der Folge zu einem kleinen Dorf. Die niedere Gerichtsbarkeit lag in den Händen der jeweiligen Bewohner von Schloss Wildegg.

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Holderbank gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau. Das Dorf bildete einen Teil des Gerichtsbezirks Möriken im Amt Lenzburg, der während mehr als dreihundert Jahren von der Familie Effinger (den Wildegger Schlossherren) verwaltet wurde. Die Reformation wurde 1528 eingeführt. Ab Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das Dorf als eine von Möriken losgelöste Gemeinde betrachtet. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Holderbank gehört seither zum Kanton Aargau.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Bewohner Holderbanks in der Landwirtschaft tätig oder arbeiteten in den Textilfabriken von Wildegg und Niederlenz. 1835 wurde dann eine Kattundruckerei eröffnet; diese ging allerdings in den 1890er Jahren ein. Die am 15. Mai 1858 durch die Schweizerischen Nordostbahn eröffnete Eisenbahnlinie zwischen Aarau und Brugg führte zwar unmittelbar am Dorf vorbei, doch die Gemeinde bemühte sich mehrmals vergeblich um einen Bahnhof; der nächstgelegene befand sich in Wildegg. 1897 nahm eine Kalkfabrik den Betrieb auf. Seit 1911 besteht der «Effingerhort», ein Rehabilitationshaus für Alkoholabhängige.

Am meisten zum wirtschaftlichen Aufschwung der Gemeinde trug jedoch die 1912 gegründete «Aargauische Portlandcementfabrik» (heute Holcim) bei. Diese nahm später den Namen der Standortgemeinde an, entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zum grössten Zementkonzern der Welt und machte den Namen Holderbank weltweit bekannt. Während der Blütezeit zu Beginn der 1960er Jahre zählte das Stammwerk in Holderbank 300 Mitarbeiter, die jährlich 400'000 Tonnen Zement und 25'000 Tonnen Kalk produzierten. Die dazu benötigten Rohstoffe wurden direkt vor Ort oder auf der anderen Seite des Flusses in Veltheim und Auenstein abgebaut.

1974 wurde mit 860 Einwohnern der Höchststand in der Bevölkerungsentwicklung erreicht. Doch im selben Jahr musste die 1933 gegründete Keramikfabrik geschlossen werden. 1975 gab der Holderbank-Konzern die schrittweise Verlegung der Zementproduktion nach Rekingen und Würenlingen bekannt. Die Gemeinde erwarb vom Holderbank-Konzern das Steinbruchareal, das heute noch das Dorf in zwei Hälften teilt. Ab 1990 wurde das Gelände mit Aushubmaterial aufgefüllt; in naher Zukunft soll hier ein neues Dorfzentrum entstehen.

Basierend auf dem Artikel Holderbank AG der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen