Geschichte
Die Siedlung Holm-Seppensen entstand 1901, als Holm und Seppensen einen eigenen Bahnhof an der neuen Verbindung Buchholz–Soltau, der „Heidebahn“ bekommen sollten. Da die beiden Dörfer sich aber nicht auf einen Standort einigen konnten, entstand der Bahnhof mitten in der damaligen Heidelandschaft genau zwischen den beiden Orten. Holm-Seppensen wurde Naherholungsziel der nahen Großstadt Hamburg.
Mit der Wandervogel-Bewegung kamen immer mehr Menschen in an manchen Wochenenden völlig überfüllten Zügen. Bald entstanden das erste Gasthaus, ein Kino, ein Lebensmittelgeschäft und als besonderer Anziehungspunkt ein Naturbadeteich mit Zeltplatz. Ein zweites Gasthaus an der Seppenser Mühle in knapp zwei Kilometer Entfernung zum Bahnhof wurde beliebtes Ausflugsziel.
Zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg wurden viele Wochenendhäuser errichtet, aus denen sich eine lockere Ansiedlung mit Grundstücksgrößen zwischen 4000 und 8000 m² bildete. Im Laufe des Krieges fanden in Holm-Seppensen viele Hamburger Zuflucht, insbesondere nach der schweren Bombardierung Hamburgs im Sommer 1943. Die Umwandlung von Wochenendhäusern in Gebäude zur dauerhaften Nutzung, die Verdichtung der Bebauung mit stetig kleiner werdenden Grundstücken und die Umwandlung der umliegenden offenen Heideflächen in Wald veränderten das Ortsbild nach dem letzten Krieg in hohem Maße.
1972 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Holm, Seppensen und Teile von Thelstorf unter dem Namen Holm-Seppensen zusammengefasst und im Zuge der Gemeindereform der Stadt Buchholz zugeschlagen, nachdem eine Zusammenlegung mit den Gemeinden Sprötze, Schierhorn und Handeloh nicht zustandegekommen war.
Holm-Seppensen liegt an der Bahnlinie mit der Streckenfahrplannummer 123 („Heidebahn“). Diese Strecke beginnt in Buchholz und endet in Soltau, die Züge fahren aber seit 1999 teilweise auch über Soltau hinaus bis Bennemühlen oder zum Hannover Hauptbahnhof. Seit mehreren Jahren setzte sich der im Sommer 2003 gegründete Verein Kulturbahnhof Holm-Seppensen für das längere Zeit leerstehende Bahnhofsgebäude ein. Der Verein hat mittlerweile das Empfangsgebäude von der Stadt Buchholz gepachtet und liebevoll renoviert. Ein buntes Veranstaltungsprogramm aus Kursen, Vorträgen, Lesungen, Ausstellungen und Konzerten sowie die neu eingerichtete Heidebücherei sorgen für kommunikatives Leben. So ist der alte Bahnhof neu erwacht und bildet durch seine Umnutzung wieder einen Mittelpunkt des Ortes.
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