Geschichte
Die Gegend um die heutige Gemeinde war bereits in der jüngeren Steinzeit und in der Bronzezeit besiedelt, was durch verschiedene Funde in der Gemarkung des Ortes belegt wird. Den in frühgeschichtlicher Zeit im nördlichen Thüringen siedelnden Kelten wird die Anlage der nördlich des Ortes gelegenen Helbeburg zugeschrieben, bei der es sich um eine Wallburg handelt. Sie spielte mindestens bis zum Untergang des Thüringer Reiches im Jahre 531 eine Rolle und bot Schutz für die benachbarten Bewohner.
Auch in der Zeit des Römischen Reiches muss die Umgebung des Ortes besiedelt gewesen sein. Beweis hierfür sind in der Ortslage gefundene römische Münzen, die den Handel mit dem Römischen Reich belegen.
Belegt ist die Existenz des Ortes seit dem Jahr 846. Die älteste Holzthaleben betreffende Urkunde datiert aus dem Jahr 876. Sie besagt, dass der Ort bereits 30 Jahre früher bestand. Darin trifft Ludwig der Deutsche, seinerzeit König des Ostfränkischen Reiches, eine Entscheidung über den Zehnten zugunsten der Abtei Fulda.
In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich der Ort zu einem der größten Dörfer der Umgebung. Dies geschah trotz des unwirtlichen Klimas, des schlechten Bodens und der die Gemeinde immer wieder heimsuchenden Kriege und Epidemien. So wurde bereits im Jahr 1251 ein Pfarrer erwähnt. Der älteste Teil (Turm) der Gemeindekirche datiert aus der Zeit zwischen 1250 und 1300. Im Jahre 1562 wurde das Schenkhaus gebaut. Eine Gemeindeordnung wurde 1563 erlassen.
Der Dreißigjährige Krieg (1618 - 1648) traf Holzthaleben von allen Kriegen in seiner belegten Geschichte am Härtesten. Ein Großteil der Bevölkerung wurde während der Schrecken des Krieges vertrieben oder getötet. Die Truppen des Grafen zu Pappenheim plünderten den Ort 1632 völlig aus. Im Jahr 1646 standen lediglich noch 62 Häuser im Ort. In der Folge des Krieges war die Gemeinde so verarmt, dass nicht einmal mehr ein Pfarrer bezahlt werden konnte. Der größte Teil der Ländereien wurde nicht mehr bearbeitet.
In den Jahren 1682/1683 litt der Ort unter der Pest. 1744/1745 wurde ein großer Teil des Ortes durch Feuer zerstört.
Auch der Siebenjährige Krieg (1756 - 1763) und die Befreiungskriege gegen Napoléon I. (1813 - 1815) setzten der Gemeinde mit Einquartierungen von Soldaten, Rekrutierungen und Kriegssteuern zu.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann auch in Holzthaleben das Industriezeitalter. In den 60. Jahren des Jahrhunderts wurde die Chaussee von Großbrüchter über Holzthaleben nach Keula gebaut. Im Juni 1881 wurde der Ort an das Telefonnetz angeschlossen. Zwei Dampfmühlen wurden 1889 errichtet.
Auch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzte sich die positive Entwicklung des Ortes zunächst fort. Mit der Inbetriebnahme der Greußen-Ebeleben-Keulaer Eisenbahn im Jahr 1901 war Holzthaben auch an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Der Bau einer Molkerei erfolgte im Jahr 1905. Der Beginn der Kalisalzförderung 1909 im benachbarten Menteroda brachte einen weiteren Aufschwung.
Der Erste Weltkrieg (1914 - 1918) forderte 46 Opfer in der Gemeinde. Im Zweiten Weltkrieg (1939 - 1945) fielen insgesamt 96 Einwohner des Ortes bzw. wurden vermisst.
Nach dem Krieg hatte Holzthaleben, bedingt durch den Zuzug/die Unterbringung von Vertriebenen, die höchste Einwohnerzahl seiner Geschichte.
Wegen mangelnder Rentabilität wurde am 30. November 1969 der Personenverkehr auf der Eisenbahnstrecke Ebeleben - Keula eingestellt.
Seit der Gründung der Einheitsgemeinde Helbedündorf im Jahr 1993 ist Holzthaleben ein Ortsteil von Helbedündorf.
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