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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
18.01.2025
11:44
 
 
+
»
 

Geschichte

Jungsteinzeitliche Funde bestätigen, dass sich bereits 3000 Jahre vor Christus Siedler in dieser Gegend niedergelassen hatten. Später hinterliessen die Römer ihre Spuren neben der ansässigen gemischten keltisch-rätischen Bevölkerung. Im 6. und 7. Jahrhundert nach Christus strömten die germanischen Alemannen ins Gebiet ein. Horn ist wahrscheinlich schon in dieser Zeit entstanden. Der Name Horn tauchte als «Horna» erstmals im Jahre 1155 in einer von Kaiser Friedrich Barbarossa ausgestellten Urkunde auf. Darin werden dem Konstanzer Bischof Hermann, einem Freund des Kaisers, alle bisherigen Rechte, unter anderem auch diejenigen in Horn, bestätigt. Da das Kloster St.Gallen Besitzer der umliegenden Gebiete war, kam es oft zu Reibereien zwischen den beiden Kirchenfürsten, dem Abt von St.Gallen und dem Bischof von Konstanz. Leidtragende waren auch die Horner. Die bischöfliche Herrschaft in Horn ist aus dem Grundbesitz und dieser wohl hauptsächlich aus Schenkungen entstanden. Mittelpunkt war der Kellhof, und was dazu gehört, das nannte man Salland. Der bischöfliche Verwaltungs-beamte, genannt Keller, hatte von den angesiedelten Freien und Leibeigenen einen genau festgelegten Anteil der Erträgnisse einzuziehen.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts bildete der Kellhof einen grossen Gutsbetrieb mit viel Ackerland und Reben. Für die hohe und niedere Gerichtsbarkeit unterstanden die Horner dem vom Bischof von Konstanz eingesetzten Obervogt in Arbon. Der sogenannte «Hof zu Horn» war eine mittelalterliche Pfandschaft und umfasste die Zinsnutzung des grösseren, ursprünglich bischofsfreien Besitzes ausserhalb des Kellhofes, des Zinslandes. Die Rechte an dieser Pfandschaft wechselten sehr oft den Besitzer. 1460 eroberten die Eidgenossen den Thurgau und von da an hatten die Horner zusammen mit Arbon zwei Herren zu dienen, was zu vielen Reibereien führte. Die Eidgenossen beanspruchten ab 1506 das hohe Gericht, dem Bischof verblieb die niedere Gerichtsbarkeit. Während der Reformation und Gegenreformation wurde Horn 1798 dank der französischen Revolution, zusammen mit dem ganzen Thurgau, frei von der Untertanenschaft. 1815 wurde Horn eine eigene Munizipalgemeinde.



Wieso ist Horn eine Enklave?

Die Grenzsituation hat historische Ursachen: 14 Jahre lang (1449–1463) besass das Kloster St. Gallen einst durch Kauf Rechte über Horn, trat diese aber infolge eines Landtausches gegen Goldach dem Fürstbischof von Konstanz ab, um sich so einen sicheren Zugang zum unteren Rheintal zu verschaffen. Als es dann Abt Ulrich Rösch gelang, auch Steinach käuflich zu erwerben – Tübach war bereits im Besitze des Klosters St. Gallen – war Horn nun bischöflich-konstanzische Exklave, rings umschlossen von äbtischem Besitz. Diese Situation änderte sich auch nicht, als infolge des Wirkens von Napoleon und anderen "Herren" 1798 die Kantonsgrenzen umgelegt wurden (Einführung der helvetischen Verfassung).

Eine neue Gebietseinteilung sollte Horn dem Kanton Säntis, dem nachmaligen Kanton St.Gallen, zuteilen. Dank der kräftigen Fürsprache des damaligen Regierungsstatthalters Saukter in Arbon, der auf die enge Verbindung mit Arbon hinwies, gelang es, Horn dem Thurgau zu erhalten. Damit blieb das Dorf eine thurgauische Exklave und für den Kanton St.Gallen eine Enklave. Diese Situation besteht bis heute. (Quelle:Offizielle Homepage Gemeinde Horn)

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