Geschichte
Die Ursprünge Jacas liegen im Dunkeln, sind aber verbunden mit den Iaccetani, die der griechische Historiker und Geograph Strabon als eine der bedeutendsten der vielen Volksgruppen im Ebro-Becken erwähnt. Er fügt hinzu, dass ihr Gebiet Schauplatz der Kämpfe zwischen Sertorius und Pompeius im 1. Jahrhundert v. Chr. gewesen sei. Maurische Autoren erwähnen Dyaka als einen der wichtigsten Orte in der Sarkosta-Provinz (um Saragossa), von den Mauren konnte die Stadt jedoch nie bezwungen werden. Als 760 n. Chr. der maurische Statthalter Huescas einen Angriff auf die Stadt unternahm, wurde er in der Schlacht am RÃo Aragón durch die Soldaten König Iñigos und den Grafen Aznar GalÃndez zurückgeschlagen.
Der Zeitpunkt der Rückeroberung durch spanische christliche Herrscher ist unbekannt. Die Region um Jaca, die Jacetania, bildet aber den historischen Kern Aragoniens.
824 n. Chr. wurde die Grafschaft Aragón gegründet, die im 10. Jh. der Provinz Navarra zugeschlagen wurde. Nach dem Tod von Sancho III. von Navarra im Jahr 1035 stieg Aragón jedoch zum selbständigen Königreich auf und Jaca wurde dessen Hauptstadt. Dadurch bildet die Jacetania den historischen Kern Aragoniens.
Ramiro I. von Aragonien, seit 1035 der erste König Aragoniens, erhob es zur Stadt und hielt hier ein Konzil ab. 1063 errichtete König Ramiro I. eine von Papst Nikolaus II. genehmigte Kathedrale, die heute als erste und wichtigste romanische Kathedrale am Jakobsweg in Spanien betrachtet wird. Jaca wurde daraufhin bis zur Reconquista Huescas unter Peter I. im November 1096 Sitz der Bischöfe von Huesca. In dieser Zeit war Jaca auch Hauptstadt Aragoniens. Endgültig Bischofssitz der Römisch-Katholischen Kirche wurde die Stadt 1572, basierend auf einer Bulle von Papst Pius V. vom 18. Juli 1571. Das Bistum Jaca gehört zur Kirchenprovinz Saragossa.
Der Ausbruch der Pest und die Ereignisse des endenden Mittelalters rissen Jaca in eine Krise, die erst durch die Intervention von Ferdinand II. (dem Katholischen; 1452-1516) überwunden werden konnten, indem er eine spanische Staatseinheit schuf, der auch Jaca angehörte.
Die Bourgeoisie profitierte von dieser Situation und viele wurden zu Mäzenen von Künstlern. Da Ferdinand und seine Frau Isabella I. von Kastilien jedoch rigoros gegen Andersgläubige (Juden, Moslems) und Ausländer vorgingen, verlor die Stadt auch einen großen Teil wirtschaftlich und kulturell bedeutender Bevölkerung.
Jaca begann ein strategischer Fixpunkt zu werden, von dem aus man sich gegen eine mögliche französische (Hugenotten-)Invasion verteidigen hätte können. Aus diesem Grund ordnete Philipp II. (1527-1598) den Bau verschiedener Festungen in den Pyrenäen an, unter denen sich die Zitadelle von Jaca (Bauauftrag im Jahre 1595) besonders hervortut. Der Bau wurde erst unter Philipp III. beendet.
Der eigentliche Zweck der Befestigungsanlage war der Schutz der Grenze vor den Angriffen französischer Truppen, obwohl paradoxerweise ihre einzige Verwicklung in einen militärischen Konflikt im Rahmen des Unabhängigkeitskrieges erfolgte und die Festung dabei vom französischen Heer besetzt war und von den spanischen Truppen belagert wurde.
Anfang des 20. Jahrhunderts begann Jaca stark zu wachsen, 1914 wurden die mittelalterlichen Stadtmauern abgerissen und die Stadterweiterung umgesetzt. Die Entwicklung der Stadt verlief ansonsten aber sehr unauffällig.
Im Dezember 1930 gewann Jaca erneut die Aufmerksamkeit Spaniens. Ein Aufstand in der Garnison von Jaca, die die Abschaffung der Monarchie und eine demokratische Republik verlangte, konnte erst nach einem Tag und nur mit einigen Schwierigkeiten niedergeschlagen werden.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es dann zu einem Wandel der Stadt, der sich bis heute auswirkt. Die Dominanz der Vieh- und Landwirtschaft wich dem Tourismus. Die Eisenbahnstation von Canfranc bildete die Basis für eine verbesserte Infrastruktur, die bis heute die touristische Entwicklung unterstützt.
Jaca, das in kurzer Entfernung zu verschiedenen Wintersportstationen wie Astún und Candanchú liegt, bemühte sich um die Austragung der Olympischen Winterspiele 1998, 2002, 2010 und 2014. Die Bewerbungen waren jedoch allesamt erfolglos. Jaca war Zielort der 11. Etappe der Tour de France 1991. Die Winteruniversiaden 1981 und 1995 fanden in Jaca statt.
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