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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
11:56
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Name Jävenitz ist slawisch und bedeutet soviel wie Weidental. Es ist ein Runddorf, die Häuser zeigten eine fächerförmige Anlage, die Höfe eine Trapezform.

Im Jahre 1291 wurde Jävenitz erstmals in einer Schenkungsurkunde der Markgrafen Otto und Konrad von Brandenburg als wendisches Dorf genannt. Es hatte nicht mehr als 100 Einwohner. 1457 bestätigte Markgraf Friedrich der Jüngere Jävenitz als Klostereigentum des Zisterzienser-Nonnenklosters in Neuendorf. Daraufhin mussten die Bewohner des Dorfes sowohl an das Kloster als auch an den Vogt der Hansestadt Gardelegen Abgaben, Hand- und Spanndienste leisten. Nach der Reformation im 16. Jahrhundert wurden diese Lasten auf Bemühung des damaligen Landvogts in Gardelegen abgelöst.

Vor allem im 16. und 17. Jahrhundert starben so viele Einwohner an der Pest, dass nur noch vier Haushalte übrig geblieben waren. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648), im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) wurde auch Jävenitz von lüneburgischen, brandenburgischen, französischen und schwedischen Truppen ausgeplündert. Noch schlimmer waren die Leiden in der Zeit der Franzosen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Truppendurchmärsche, Rekrutierungen und Plünderungen ließen die Einwohnerzahl merklich schrumpfen. Im Jahr 1840 zählte Jävenitz wieder 308 Einwohner, es gab 59 Haushaltungen, zwei Krüge, einen Schmied, einen Stellmacher und 1853 den ersten Briefkasten.

Die damals regierenden Hohenzollern führten ihre Hofjagden in der Letzlinger Heide durch und sorgten damit für Verdienstmöglichkeiten der Einwohner. Der Bau der Bahnstrecke Berlin-Hannover 1870 hatte für Jävenitz zur Folge, dass es auf 585 Einwohner im Jahr 1885 anwuchs. Die meisten arbeiteten bei der Reichsbahn.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Tausende Morgen Wald der Heide abgeholzt. Zwei Sägewerke entstanden eines der Familie Strauß, welche noch vor 1961 in die damalige BRD zogen und eines der Familie Henning. Das erste Henningsche Sägewerk wurde durch einen Brand, so um 1930 zerstört. Danach baute Karl Henning ein neues Sägewerk in der Bahnhofstraße. Nach dem Tod von Karl Henning leitete sein Sohn Friedrich Karl Henning und sein Schwiegersohn Friedrich Trinkaus das Sägewerk als Co. KG bis zur erzwungenen Verstaatlichung 1972. Das Sägewerk war ein wesentlicher Arbeitgeber im Raum Jävenitz und einer der wenigen Hersteller von Holzbindern in der DDR.

1910 zählte die Zahl der Einwohner 893 und das Dorf erhielt elektrisches Licht. Trotz der wirtschaftlichen Einschnitte durch den Ersten Weltkrieg bauten die Jävenitzer ihre Kirche auf dem Friedhof.

Jävenitz erhielt 1922–1924 eine Wasserleitung und 1927 eine Straßenbeleuchtung.

Seit Juli 1945 gehörte Jävenitz zur sowjetischen Besatzungszone, später zum Bezirk Magdeburg in der DDR. Umsiedler ließen die Einwohnerzahl auf 1327 ansteigen. 1953 wurde die erste LPG gegründet, weitere Betriebszusammenschlüsse folgten 1958 und 1964. Die Viehbestände wurden erhöht, die Erträge der Pflanzenproduktion gesteigert. Das kulturelle Leben der Dorfbewohner bestand aus eine Laienspielgruppe, einer Schalmeienkapelle, eines Dorfclubs sowie eines Sportlerheimes. 1971 wurde der Neubau der Schule eingeweiht. 1981 wurde der Ort medizinisches Betreuungszentrum für die umliegenden Dörfer mit einer Arzt- und Zahnarztpraxis und einer Gemeindeschwesternstation.

Einen neuen Umbruch brachte die Wende 1989 und die Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990. Im Ort wurden neue Wohngebiete entwickelt, es gibt einen Sportverein, die Freiwillige Feuerwehr sowie einen Schützenverein.

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