Geschichte
Erste Siedlungen an der Stelle des heutigen Jarosław gab es vermutlich bereits in der Bronze- oder Eisenzeit.
Die erste urkundliche Erwähnung einer festen Siedlung findet sich 1152. JarosÅ‚aw gehörte zu dieser Zeit zur Kiewer Rus, die Gegend war aber oft zwischen Ungarn, Polen und der Rus umkämpft. Die Stadt mit ihrer Burg lag an einer wichtigen Handelsroute zwischen Rotem Meer und Westeuropa.
1323 erhielt die Siedlung das Stadtrecht, es wurde 1375 nach Magdeburger Recht geändert. Die Eroberungen Kasimirs des Großen fügten die Stadt 1340 in das polnische Königreich ein. 1387 wurde die Stadt Eigentum der Familie Tarnowski, die Bedeutung der Stadt stieg, Handwerk und Handel blühten auf. Damals entstanden auch das Rathaus, das Schloss und eine Kirche. Im 15. Jahrhundert wurde eine Pfarrschule eröffnet, 1523 ein Schutzwall mit Wachturm angelegt.
Das 16. und beginnende 17. Jahrhundert war die Blütezeit der Stadt. Bis zu 30.000 Menschen besuchten den jährlichen Jahrmarkt, über einen kleinen Hafen am rechten Ufer des San betrieb man weitläufig Handel (u.a. bis nach Dänemark, Finnland, England). Die Jesuiten errichteten 1571 eine Kirche und 1574 ein Kollegium. 1587 wurde eine hölzerne Wasserleitung gebaut, sie führte vom Süden der Stadt zum Markt, ins Schloss und ins Jesuitenkloster. 1600 wütete ein großes Feuer. 1611 gründeten die Benediktiner ein Kloster.
Der Handelsverkehr schleppte immer wieder Seuchen ein, wohl am schlimmsten war die Pestepidemie im Jahre 1622. 1623 und 1624 verwüsteten heftige Angriffe der Tataren das Umland schwer, JarosÅ‚aw selbst blieb dank seiner starken Befestigungsanlagen verschont. 1625 zerstörte ein Großbrand weite Teile der Stadt, 300 Menschen kamen um. Zeitgenössische Quellen sprechen von 10 Millionen ZÅ‚oty vernichtetem Warenwert, was auch die große Bedeutung und der Reichtum der Stadt erkennen lässt. 1632 wurde die Wasserleitung ausgebaut.
Während des Schwedisch-Polnischen Krieges plünderten und verheerten die Schweden die Stadt zwei Wochen lang, die befreienden polnischen Truppen plünderten weiter, da die Soldaten keinen Sold erhalten hatten. Die Kämpfe gegen die Schweden, die Kosaken (Überfall 1649) und Türken und die häufigen Überfalle der Tataren (z.B. 1672) führten gegen Ende des 17. Jahrhunderts zum Ende der Blütezeit von JarosÅ‚aw.
Im Zuge der Ersten Teilung Polens kam die Stadt im Mai 1772 unter die Herrschaft Österreichs. Ab 1846 stand sie nicht mehr unter Privatbesitz, wurde somit Freie Stadt und erhielt ein neues Wappen. 1854 wurde JarosÅ‚aw Kreisstadt. 1860 erfolgte der Anschluss an das Schienennetz mit direkter Verbindung nach Krakau und PrzemyÅ›l. 1900 stattete man die Stadt mit Gaslampen aus. Ein Feuer vernichtete 1914 das historische Jesuitenkollegium.
Der Erste Weltkrieg brachte der Stadt schwere Zerstörungen und den Tod zahlreicher Einwohner, da die österreichisch-russische Front zeitweilig in unmittelbarer Nähe am San verlief. 1918 fiel JarosÅ‚aw an das nunmehr unabhängige Polen. 1928 wurde die Stadt an das Stromnetz angeschlossen.
Der Zweite Weltkrieg begann für JarosÅ‚aw mit der Bombardierung durch deutsche Flieger, am 9./10. September 1939 erreichte die Wehrmacht die Stadt. Im Juli 1944 zogen sich die deutschen Truppen vor der vorrückenden Roten Armee aus der Stadt zurück.
1975 verlor die Stadt ihren Status einer Kreisstadt und wurde Teil der Woiwodschaft PrzemyÅ›l. 1999 erhielt die Stadt diese Funktion zurück und kam an die Wojewodschaft Karpatenvorland.
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