Geschichte
Die Ortschaft Jedlesee entstand am Landeplatz der Überfuhr vom Marchfeld nach Nußdorf, vermutlich als fränkische Neugründung nach dem Sieg Otto I. über die Magyaren am Lechfeld. Bereits 1014 wird in einer Schenkungsurkunde des Bistum Passau der Ort „Uotcinessevve“ erwähnt, der Jedlesee zugeschrieben wird.
Ursprünglich war Jedlesee ein Bauern- und Fischerdorf im Augebiet der Donau. Zahlreiche Donauarme befanden sich im heutigen Siedlungsgebiet – am westlichen Ortsrand die „Schwarze Lacke“, die sich bei Hochwasser in einen reißenden Seitenarm des Stromes verwandelte. Trotz oftmaliger Verwüstung durch Hochwässer und Eisstöße sowie der jeweils durchziehenden Heerscharen auf dem Marsch nach Wien wurde der Ort immer wieder aufgebaut. Die Überschwemmungen wurden erst durch die Donauregulierung (1870-75) beendet. Durch die Gründung einer Überfuhr über den Donaustrom gewann Jedlesee an Bedeutung. Noch heute erinnert die Überfuhrstraße daran.
Von 1778 an war der Leibarzt Maria Theresias, Anton Freiherr von Störck, Besitzer der Herrschaft Jedlesee; unter ihm wurde nicht nur 1779 die Loretto-Kapelle zur Pfarrkirche umgestaltet und 1782 eine eigene Schule errichtet, sondern er erbaute 1787 auch an der Gabelung Prager Straße-Hopfengasse ein Brauhaus (ehemals Gambrinus). Über die Hopfengasse bekam Jedlesee einen näheren Anschluss an den Handelsweg nach Böhmen.
Der Aupark Jedlesee ist nach der Donauregulierung eine der letzten naturnahen Grünoasen in Floridsdorf. Das O'Brien-Denkmal am Eingang des Auparks erinnert an Generalmajor Johann Freiherr von O'Brien, der 1809 mit nur wenigen österreichischen Soldaten die Franzosen zum Rückzug zwingen konnte und und damit eine wichtige Voraussetzung für den Sieg von Erzherzog Karl in der Schlacht bei Aspern erreichte.
Mit dem Erholungsgebiet Donauinsel ist Jedlesee durch eine Hängebrücke (Jedleseer Brücke) in der Verlängerung der Überfuhrstraße verbunden. Der Aupark Jedlesee ist durch Grünbrücken über die Donauufer Autobahn (A22) mit der Neuen Donau verbunden. Beethoven genoss die Spaziergänge durch den Auwald, sie waren für ihn eine willkommene Abwechslung zum Stadtleben in Wien.
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