Geschichte
Der Grundstein von Josefsdorf wurde 1628 von den Kamaldulensern gelegt. Diese waren auf die Vermittlung des polnischen Marschalls Nikolaus Wolsky von Ferdinand II. ins Land gerufen worden. De facto bestand die Siedlung zunächst nur aus dem Kloster und wurde nach dem Berg, auf dem sie lag, Schweinsberg genannt. Schweinsberg ist die ursprüngliche Bezeichnung des Kahlenbergs. Die Eremie der Kamaldulenser glich einem kleinen Dorf, um eine Kirche und zwei Höfe gruppierten sich zwei Reihen mit je 20 Zeilen. Nachdem am 4. Februar 1782 die dem heiligen Josef geweihte Kamaldulensereremie auf dem Kahlenberg aufgehoben wurde, ersteigerte der Hofskriegsrat Edler Leopold von Kriegl die Liegenschaft. Die Eremitenhäuschen wurden verkauft, von Kriegl errichtete zudem in der ehemaligen Krankenhausabteilung ein Gasthaus. Das Stift Klosterneuburg stellte einen Chorherrn des Stifts als Kaplan für die Kirche zur Verfügung. Die Kirche wurde 1783 geweiht, gleichzeitig wurde ein Waldfriedhof, der Kahlenberger Friedhof, errichtet. Die Ansiedlung erhielt 1784 zu Ehren Josephs II. den Namen Josefsdorf. 1809 wurde jedoch die Pfarre aufgehoben und die Siedlung dem Kahlenbergerdorf zugeordnet. Das Dorf hatte daraufhin keinen Bürgermeister und wurde vom Kahlenbergerdorf mitverwaltet. Über die Jahre blieb Josefsdorf eine sehr kleine Siedlung. So lebten 1832 in 27 Häusern 53 Menschen, 1890 waren es in 37 Häusern ein Bewohner weniger. Die Grundobrigkeit hatte zuletzt der Fürst zu Liechtenstein inne gehabt.
1892 wurde Josefsdorf als Teil des Kahlenbergerdorfes gemeinsam mit den benachbarten Wiener Vororten Sievering, Grinzing, Oberdöbling, Unterdöbling, Nußdorf und Heiligenstadt als Bezirk Döbling zu Wien eingemeindet.
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