Geschichte
Im 6. Jh. wird an dieser Stelle erstmalig eine kleine Ansiedlung mit dem Namen Jocondiacum erwähnt, die Menschen lebten wohl von ihrer eigenen Landwirtschaft und bauten frühzeitig Wein an. Nachdem 1807 Kaiser Napoléon die Errichtung von Katasterämtern für alle französischen Kommunen vor allem zur Berechnung der seit 1790 erhobenen Grundsteuern angeordnet hatte, gab es ab 1826 auch in Joué das erste Katasteramt, welches in 17 Sektionen unterteilt wurde. In einer Sektion wurden 2000 Parzellen von Weinbauern erfasst, die einen vorzüglichen Wein mit dem Namen Noble Joué produzierten, der sich aus drei Traubensorten zusammensetzt: der trübe (graue) Meunier, der schwarze Pineau und der Malvoisie (schlechter Nachbar). In einer Veröffentlichung von 1832 (Topographie de tous les vignobles connus) wird dieser Wein wie folgt beschrieben: eine schöne Farbe, ein voller Körper, angenehmer Alkohol, wunderbarer Geschmack – und alles für 3 Francs, man kann ihn vergleichen mit den besten bekannten Weinen der Auxerre-Lagen im Département de l'Yonne. – Dieser Wein wird auch noch heute in der Region mit Erfolg hergestellt.
Die Sektion B des Katasters enthielt einen Marktflecken, der hier erstmalig präzise beschrieben wurde: einige Häuser rund um eine Kirche. – Im Jahre 1846 zählte dieser Marktflecken nur 96 Einwohner, wahrscheinlich weil er abseits von allen Verkehrswegen lag. – In der zweiten Hälfte des 19 Jh. gab es eine erste Vergrößerung durch den Bau mehrerer öffentlicher Gebäude (Bahnhof, Post), durch den Beginn der Industrialisierung (eine Brikettfabrik entstand) und durch das Wachstum der Bevölkerung.
Im Laufe der Zeit wuchs dann durch die bessere verkehrsmäßige Anbindung an das Fernstraßen- und das Eisenbahnnetz hier bald ein industriell geprägter Ort, die Einwohnerzahlen stiegen.
1964 wurden einige Stadtteile an Tours abgetreten.
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