Geschichte
trieb. So galt der Judenburger Gulden als wichtigste Goldmünze Österreichs. Aus dieser Zeit stammt auch die heute noch gut erhaltene historische Altstadt.
Im 14. und 15. Jahrhundert kam es zu mehreren Pogromen, und 1496 wurden alle steirischen Juden des Landes verwiesen.
Bis zum Ersten Weltkrieg war Judenburg eine Garnison der K.u.k. Armee. 1914 befand sich hier das Mährische Feldjäger Bataillon Nr. 17.
Heute ist Judenburg eine Industrie- und Handelsstadt und verfügt im schulischen Bereich unter anderem über ein Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium sowie eine Handelsakademie.
Wahrzeichen von Judenburg ist der knapp 76 Meter hohe Stadtturm, der einen wunderbaren Rundblick über das Aichfeld bietet. Mit dem Bau wurde im 15. Jahrhundert begonnen. Ursprünglich wurde er als Glockenturm für die benachbarte Stadtpfarrkirche St. Nikolaus gebaut, die keinen eigenen Kirchturm besitzt. Er diente aber auch als Wachturm in Bezug auf Brände, die bis ins 19. Jahrhundert hinein sowohl die Stadt als auch den Turm selbst heimsuchten. Sein heutiges Aussehen erhielt der Stadtturm nach dem letzten Großbrand im Jahr 1840.
Heute befindet sich im Turm in 50 m Höhe eines der modernsten Planetarien Europas http://www.sternenturm.at.
Das Stadtwappen, der Judenkopf, zeigt einen jüdischen Mann in einem spitzen Hut, der für Juden im Mittelalter als Kennzeichnung verpflichtend zu tragen war.
Während der Herrschaft des Nationalsozialismus gab es Bestrebungen, den Namen der Stadt, der aufgrund des Worts Jude/Juden als untragbar angesehen wurde, zu ändern. Die Diskussion darüber wurde allerdings auf die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg verschoben, sodass eine Änderung nicht zustande kam.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, 1945, wurde in Judenburg ein DP-Lager eingerichtet für jüdische so genannte "Displaced Persons". Außenlager existierten in den Ortsteilen Dietersdorf, Liechtenstein, Kobenz und Murdorf.
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