Geschichte
Der ursprünglich von Slawen besiedelte Ort taucht erstmals 1214 als Juterchoow in einer Bestätigungsurkunde des Zerbster Nonnenklosters auf. Die damalige Jütrichauer Kirche (1890 wegen Baufälligkeit abgerissen und durch eine neue Kirche in neugotischem Stil ersetzt) war eine Tochter der Kirche Wertlau.
Zu den Frondiensten der Bewohner gehörten Mitte des 16. Jahrhunderts auch hohe Naturalabgaben an die Herrschaft und das Zerbster Kloster.
In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurde auch Jütrichau von Zerstörung, Raub und Pest heimgesucht (Schlacht an der Dessauer Elbbrücke 1626 und Belagerung der nahen Stadt Zerbst).
1807 wurde die Landstraße Zerbst–Jütrichau–Roßlau befestigt (1934 begradigt - heutige B 184). Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Magdeburg–Dessau (1863) siedelten sich im Umfeld des Jütrichauer Bahnhofes einige Industriebetriebe an: Stärke-und Kartoffelflockenfabrik, Ziegelei, Strohseilfabrik, Häckselschneiderei, Tischlerei, Stellmacherei und nach Schließung der Ziegelei eine Dachsteinfabrik.
1896 wurde in Jütrichau eine neue Schule gebaut, ein Jahr später die Freiwillige Feuerwehr des Ortes gegründet.
In den beiden Weltkriegen hatte die Gemeinde 6 bzw. 22 Gefallene zu beklagen.
Nahe Jütrichau befanden sich 1941-1945 Baracken zur Unterbringung des Projektierungsbüros der Junkerswerke als Sicherheitsmaßnahme angesichts der Bombenangriffe auf das Dessauer Stammwerk. Im April 1945 besetzten die Amerikaner die Gemeinde, sie wurden kurze Zeit später von sowjetischen Truppen ersetzt.
Heute gibt es in Jütrichau neben der Landwirtschaft einige kleine Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe (Tischlerei, Fliesen, Kühlhaus).
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