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Tunesien

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Datum & Zeit
03.05.2024
19:24
 
 
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Geschichte

Die Stadt wurde um 670 von den muslimischen Arabern unter Ê¿Uqba ibn NāfiÊ¿ als Stützpunkt für die Eroberung Nordafrikas gegründet. Da die Flotte von Byzanz das Mittelmeer beherrschte, erfolgte die Gründung im sicheren Landesinneren. Kairouan entwickelte sich bald zum Zentrum der arabischen Kultur und des Islam in Nordafrika. Die Stadt spielte auch bei der Arabisierung der Berber und der Lateinsprecher im Maghreb eine bedeutende Rolle.

Kairouan war Hauptsitz der arabischen Statthalter von Ifriqiya und später die Hauptstadt der Aghlabiden. Im Jahre 909 übernahmen die ismailitischen Schiiten, die Fatimiden unter der Führung von Abu Abd Allah asch-Schi'i die Macht in Ifriqiya und machten Kairouan zu ihrer Residenz. Die religiös-ethnischen Spannungen mit der streng sunnitischen Bevölkerung der Stadt zwangen sie allerdings, ihre Machtposition in der von ihnen gegründeten Hauptstadt al-Mahdiya an der östlichen Meeresküste auszubauen, um von dort aus das Zentrum des fatimidischen Kalifats gegen 972–973 nach Kairo (al-Qāhira = „die Siegreiche“) zu verlagern.
In diese Zeit fällt die Eroberung Kairouans durch den Ibaditen Abu Yazid, der zwischen 944-946 mit Unterstützung der sunnitischen Bevölkerung der Stadt die Hegemonie der Fatimiden kurzfristig unterbrechen konnte.
Mitte des 10. Jahrhunderts hatte Kairouan mehr als hunderttausend Einwohner und eine aus den umliegenden Bergen abgeführte Wasserversorgung mit zahlreichen Zisternen in der Stadt und unter der Hauptmoschee. Nach dem endgültigen Abzug der Fatimiden übernahm die fatimidischen Vasallendynastie, die Ziriden, die Macht über Ifriqiya. Unter ihrem bekanntesten Herrscher al-MuÊ¿izz b. Bādis (1016–1062), der sich um die Gunst der sunnitischen Bevölkerung bemühte, erlebte die Stadt ihre letzte Blüte in ihrer Geschichte. Im Jahre 1054 überfielen die Beduinenstämme der Banu Hilâl und Banu Sulaim als eine von den Fatimiden Kairos beauftragte Strafexpedition gegen die abtrünnigen Ziriden die Stadt und zerstörten sie nahezu vollständig. 1057 floh al-MuÊ¿izz nach al-Mahdiya und gab Kairouan und seine Umgebung der Plünderung frei. Durch den Aufstieg der Küstenstädte, vor allem Tunis, unter den Hafsiden verlor die Stadt immer mehr an Bedeutung.

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