Geschichte
Im 10. Jahrhundert war Kars die Hauptstadt eines von den Bagratiden regierten, armenischen Königreiches. Im 11. Jahrhundert wurde Kars von seldschukischen Türken, im 13. Jahrhundert von Mongolen und 1387 von Tamerlan erobert und zerstört.
Nachdem Kars und die umgebende Region 1514 Teil des Osmanischen Reiches geworden waren, war die 1152 erbaute Zitadelle von Kars in späteren Jahrhunderten jedoch stark genug, der Belagerung durch den Perser Nadir Schah (1731) und russische Truppen (1807) standzuhalten. Am 23. Juni 1828 musste sich die Stadt dann dem russischen Generalfeldmarschall Iwan Paskewitsch ergeben und 11.000 Mann gerieten in Kriegsgefangenschaft.
Während des Krimkrieges befehligte der britische Oberst William Fenwick Williams die türkischen Truppen in der Festung Kars. Mit 40.000 Mann erreichte 1855 der russische General Murawjew die Festung. Die 30.00 Verteidiger, unter Williams, konnten den Angriff der Russen abwehren. Deshalb belagerte Murawjew die Festung von Anfang Juni bis Ende November 1855. Nach einem vergeblichen Entsatzversuch durch Omar Pascha zwangen erst die Cholera und dann Engpässe in der Lebensmittelversorgung die Garnisonsstadt am 29. November 1855 zur Kapitulation. Dieser Erfolg gestattete Russland, trotz des Verlustes von Sewastopol moderate Friedensverhandlungen zu führen.
Im Russisch-Türkischen Krieg von 1877/78 wurde die Festung während der Schlacht von Kars abermals gestürmt und schließlich mit dem Frieden von San Stefano an Russland abgetreten. Zwischen 1878 und 1881 verließen daraufhin 82 000 Muslime die Stadt und emigrierten in das Osmanische Reich. Gleichzeitig wanderten viele Armenier, Griechen und Russen aus der Türkei und dem Kaukasus in die Region um Kars. Nach dem russischen Zensus von 1892 stellten die Russen 7%, Griechen 13.5%, Kurden 15%, Armenier 21,5%, Türken 24%, Karapapaken 14% und Turkmenen 5% der Bevölkerung des Oblast Kars aus.
Russland wiederum verlor Kars (zusammen mit Ardahan und Batumi) durch den Frieden von Brest-Litowsk am 3. März 1918. Am 25. April 1918 wurde Kars wieder von Türken besetzt und in der Region wurde die „Südwest-Kaukasische Republik“ ausgerufen. Allerdings zog sich die osmanische Armee nach dem Waffenstillstand von Mudros bereits im Oktober 1918 wieder hinter die Grenzen von 1914 zurück. Britische Truppen besetzten Batumi, während die Osmanen sich weigerten, Kars aufzugeben. Eine provisorische Regierung unter der Führung von Fahrettin PirioÄŸlu wurde eingerichtet, welche die osmanische Herrschaft über Kars und die türkischsprachigen und islamischen Nachbarregionen Batumi und Alexandropol proklamierte. Das Gebiet wurde im Januar 1919 von Armenien besetzt, doch die pro-türkische Regierung fand bis zur Ankunft britischer Truppen, die selbige am 19. April 1919 auflöste und ihre Führung nach Malta abschob, Unterstützung. Kars und Umgebung wurden im Mai 1919 an Armenien abgetreten, Ardahan, Çıldır und Posof an Georgien. Die Gebiete gingen nach dem Türkisch-Armenischen Krieg (September - Dezember 1920), der große Verluste unter der muslimischen und christlichen Zivilbevölkerung in und um Kars mit sich brachte, mit dem Vertrag von Alexandropol am 2. Dezember 1920 an die Türkei.
In Folge des Türkischen Befreiungskriegs gab das Osmanische Reich am 23. Oktober 1921 mit dem Vertrag von Kars alle Ansprüche auf Batumi auf und erhielt im Gegenzug Kars und Ardahan.
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