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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.03.2025
05:07
 
 
+
»
 

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Kassels geht auf das Jahr 913 zurück. Sie ist der erste schriftliche Beleg für die Existenz Kassels und damit der Beweis, dass die Stadt auf eine mehr als tausendjährige Entwicklung zurückblicken kann. Zunächst konnte man jedoch nicht von einer Stadt sprechen. Vielmehr stand an der Stelle des heutigen Regierungspräsidiums eine Befestigungsanlage, in deren Schutz sich in den nächsten Jahrhunderten eine Siedlung entwickelte, deren geringe Ausdehnung man heute noch an dem Straßenzug „Graben“ ablesen kann. Der ehemalige fränkische Königshof wurde um 1150 als Residenz der Grafen des fränkischen Hessengaus, d.h. der Gudensberg, ausgebaut. 1189 war Kassel erstmals als Stadt im heutigen Sinne bezeugt, und 1277 wurde sie Hauptresidenz des Landgrafen Heinrich I. der neugeschaffenen Landgrafschaft Hessen. Seitdem ist die Stadtgeschichte eng verflochten mit den Geschicken der hessischen Regenten. Anfang des 16. Jahrhunderts entwickelte sich Landgraf Philipp zu einem wichtigen Protagonisten der Reformation. Entscheidend prägte Landgraf Karl das Stadtbild ab 1700 durch seine ambitionierten barocken Bauprojekte, wie die Karlsaue oder den Herkules.

Kurz nachdem der Landgraf von Hessen-Kassel 1803 zum Kurfürsten geworden war, besetzten 1806 napoléonische Truppen die Stadt und machten Kassel bis 1813 zur Hauptstadt des neu gegründeten Königreichs Westfalen und Residenz von Napoleons Bruder Jérôme.

Am Ende des Krieges von 1866 wurde Kurhessen, das wie auch das Königreich Hannover auf der Seite Österreichs gestanden hatte, von Preußens annektiert.

Zwischen 1920 und 1925 war Philipp Scheidemann Oberbürgermeister der Stadt Kassel.

Am Abend des 7. November 1938 wurden die Synagoge und andere jüdische Einrichtungen in Kassel verwüstet, zwei Tage vor dem 9. November, dessen Pogrome als Novemberpogrome in die deutsche Geschichte eingehen sollten.

Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs zerstörten mehrere Luftangriffe weite Teile der städtischen Bebauung und forderten viele Menschenleben. Das schwerste Bombardement erlebte die Stadt am 22. Oktober 1943. In dieser Nacht starben über 10.000 Menschen und 80 % der Wohnhäuser wurden zerstört. Weil Kassel, insbesondere in den Altstadtbereichen, eine Stadt mit vielen Fachwerkhäusern war, wurde sie zum perfekten Ziel von Brandbombenangriffen im Rahmen der britischen Moral-bombing-Offensive. Durch den gezielten Massenabwurf von Phosphor- und Stabbrandbomben entstand durch das in Brand gesetzte Holz ein Feuersturm wie z.B. auch in Hamburg, Dresden, Pforzheim, Hildesheim und Darmstadt.

Die Bewerbung Kassels 1949 als neue Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland war nicht erfolgreich, Kassel wurde dafür aber 1953 Sitz sowohl des Bundesarbeitsgerichts als auch des Bundessozialgerichts.

Als Begleitprogramm zur Bundesgartenschau von 1955 wurde von Arnold Bode die documenta initiiert, die sich seitdem zu der weltweit bedeutendsten Ausstellung moderner Kunst entwickelt hat.

Kassel war in den 1960er Jahren die erste Stadt in Europa, in der verstädterte Waschbären beobachtet wurden. Kassel gilt heute als die Großstadt mit der höchsten Waschbärendichte Europas.

Basierend auf dem Artikel Kassel der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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