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Namibia

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Datum & Zeit
04.05.2024
05:43
 
 
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Katima Mulilo

Katima Mulilo ist Zentrum und Hauptstadt der Region Caprivi im äußersten Osten Namibias und liegt am Südufer des Flusses Sambesi unweit der Grenzen zu Angola und Sambia. Die kleine Stadt hat ca. 25.000 Einwohner.

Hat schon der sogenannte Caprivi-Zipfel insgesamt eine sehr eigene, in seiner exponierten Lage begründete Geschichte, gilt dies in noch stärkerem Maße für Katima Mulilo: der Ort liegt rund 1.250 km von Windhoek entfernt und war noch bis kurz vor Ausgang des 20. Jahrhunderts, infolge witterungsbedingt häufig unpassierbarer Wege bzw. durch den Einbezug in die von Angola bis in den Caprivi ausstrahlenden Bürgerkriegsauseinandersetzungen, nur schwer zu erreichen.
Dies hat sich in den letzten Jahren nachhaltig geändert: Angola ist weitestgehend befriedet und die witterungsbedingten Erschwernisse konnten durch den Bau der Trans-Caprivi Fernstraße (Trans Caprivi Highway), eine von Walvis Bay durch den Caprivi und Sambia bis in die Demokratische Republik Kongo weiterführende geteerte Fernstraße, ausgeräumt werden. Den Schlussstein dieses Mammutprojektes, das zu einem Großteil von Deutschland und der EU finanziert wurde, bildete im Jahre 2004 die Eröffnung der Zambesibrücke bei Katima Mulilo mit einem Grenzübergang in das auf der anderen Flussseite gelegene sambische Sesheke).

Das Erscheinungsbild von Katima Mulilo ist im Vergleich zu anderen Orten Namibias, in denen man auch heute noch oft den Einfluss der deutschen Kolonialzeit spürt, in vieler Hinsicht „afrikanischer“. Die Stadt verfügt über eine moderne Infrastruktur wie Schulen, Krankenhäuser, Supermärkte sowie Tankstellen. In der Umgebung von Katima Mulilo leben wilde Elefanten, die regelmäßigen Hochwasser des Sambesi bringen es mit sich, dass neben den dabei entstehenden Zerstörungen auch Krokodile bis an die Stadtgrenze kommen.

Katima Mulilo liegt zudem in einer verhältnismäßig unruhigen Umgebung, da die aus Kolonialzeiten stammenden Grenzen nach Botswana, Sambia und Simbabwe ohne Rücksicht auf Siedlungsgebiete und Bedürfnisse der dort lebenden Stämme gezogen wurden. Daraus entstanden immer wieder Grenzstreitigkeiten oder sogar kriegerische Auseinandersetzungen, zuletzt 1999 in Katima Mulilo durch eine Sezessionbewegung, die den Anschluss des Caprivi an Botswana betreibt, aber auch von Angola und Sambia unterstützt wurde.

Inzwischen ist jedoch auch insoweit Beruhigung eingetreten und der Caprivi erlebt einen wirtschaftlichen Aufschwung, der ganz wesentlich durch den zunehmenden Tourismus gestützt wird. Daran hat auch Katima Mulilo Anteil und zieht insbesondere aus dem Niedergang des Tourismus auf simbabwischer Seite seinen Vorteil, da viele Besuchergruppen der nahegelegenen Victoriafälle die kriminalitätsfreieren Unterkünfte auf namibischer Seite vorziehen.

Basierend auf dem Artikel Katima Mulilo der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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