Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde „Coufunga“ im Jahr 1011, als Ausstellungsort einer Urkunde von Kaiser Heinrich II.. Kaufungen war vor dieser Zeit vermutlich ein Verwaltungsort für den kaiserlichen Forst (Kaufunger Wald), der zur curtis Kassel gehörte. Als Heinrich II. im Jahre 1008 den Königshof Kassel seiner Frau Kunigunde als Wittwenversorgung schenkte, verlegte sie den Königshof zwischen 1008 und 1011 nach Kaufungen. Dabei wurden vermutlich die schon existierenden Verwaltungsgebäude zu einem Königssitz ausgebaut. In dieser Zeit wurde auch die Kapelle Sankt Georg gebaut, die bereits eine Königsempore hatte.
Im Jahr 1017 erfolgte dann die Umwandlung des Königshofes in ein Benediktinerinnenkloster, an welches zwei Jahre später die Dörfer Nieder- und Oberkaufungen geschenkt wurden. Am 13. Juli 1025 wurde dann die Kirche zum Heiligen Kreuz, die heutige Stiftskirche in Oberkaufungen eingeweiht.
Vier Jahrhunderte später, um 1430 entstanden erste Glashütten im Kaufunger Wald. Im Jahr 1527 wurde das Kloster aufgelöst, in 1532 mit dem Kloster Wetter zum Stift Kaufungen und Wetter vereinigt und an die Althessische Ritterschaft übergeben. 1555 erfolgt die Belehnung von 12 Gewerken mit dem Recht des Abbaues von Alaun - eines Salzes - in der Umgebung von Kaufungen. Kaufungen wird außerdem zum Zentrum der innerhessischen Kupferverarbeitung mit Handelsbeziehungen nach Skandinavien und Belgien im Jahr 1580.
Im Jahr 1839 kommt der Ortsteil Papierfabrik zu seinem Namen: Es erfolgt die Anlage einer Papierfabrik in Niederkaufungen. Der Anschluss an das Eisenbahnnetz Kassel-Waldkappel wird 1879/80 realisiert.
Die Lungenheilstätte wird durch den Vaterländischen Frauenverein vom Roten Kreuz im Jahr 1900 eröffnet. Heute ist es ein DRK-Langzeitkrankenhaus, mit angeschlossenem Altenheim, gelegen im schönen Kaufunger Wald. Das Lossetal-Stadion wird 1954 für den Sportbetrieb freigegeben.
Der freiwillige Zusammenschluss der Gemeinde Ober- und Niederkaufungen zur Großgemeinde Kaufungen erfolgt im Jahr 1970. Ein entscheidender Schritt für die Verbesserung der Lebensqualität ist 1970 die Umwandlung des ehemaligen Braunkohlentagebaugebietes in den Freizeit- und Erholungspark Steinertsee. 1977 wird das Bergwerksmuseum Rossgang eröffnet und 1986 das Regionalmuseum Alte Schule. Nachdem der Personenverkehr auf der Bahnlinie Kassel-Waldkappel 1985 eingestellt wurde, wird die Bahnstrecke im Jahr 1998 wieder genutzt, als die Gemeinde an das Straßenbahnnetz der Stadt Kassel angeschlossen wird. Bis zum Jahr 2006 soll auf dieser Bahnstrecke schließlich die RegioTram betrieben werden.
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