Geschichte
Kavaja wurde im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt. Damals wurde der Ort noch Kavalje genannt. Der osmanischen Gründung waren ältere Siedlungen ein wenig nordöstlich vorangegangen. Kavaja liegt auf der Route der römischen Handelsstraße Via Egnatia und ihren Nachfolgern zwischen Durrës und Elbasan. Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte Kavaja einen starken Aufschwung als administratives Zentrum und Marktplatz. Es hatte bald doppelt so viele Häuser wie Durrës: Ein Reisender berichtete, dass der Ort im Jahr 1670 400 Häuser hatte, 200 Läden und Handwerksbetriebe im Basar sowie vier Moscheen, die aus den Jahren 1561, 1589, 1625 und 1652 stammten. Alle vier wurden im 20. Jahrhundert zerstört, als viele historische Bauten zum Teil durch Kriege beschädigt, zum Teil aufgrund stadtplanerischer Maßnahmen entfernt wurden. Erhalten geblieben ist einzig der Uhrturm.
Kavaja war berühmt für seine Töpfereien und seine Kelim-Teppiche.
Während des kommunistischen Regimes wurde aus Kavaja eine Industriestadt sowie Zentrum der Landwirtschaft der Region. Die Bewohner von Kavaja gehörten zu den ersten, die im Jahr 1990 ihren Unmut gegen das kommunistische Regime und die ärmlichen Zustände im Land kund taten. Im März demonstrierten Bewohner der Stadt für Freiheit und Demokratie. Bei Zusammenstößen mit der Polizei wurde ein junger Mann getötet.
Der Vater des Schauspielers Alexander Moissi, zu Beginn des 20. Jahrhunderts einer der großen Stars auf deutschen und österreichischen Bühnen, stammte ursprünglich aus Kavaja. Der in Triest geborene Österreicher war aber nur wiederholt in der Stadt zu Besuch, als er einen Teil seiner Kindheit in Durrës verbrachte. Das Moisiu-Haus war zur kommunistischen Zeit ein Kindergarten.
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