Geschichte
Die Anfänge des Ortes reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück. Auf einem der Hügel existierte eine Siedlung namens Wieczna Góra, die den Benediktinern gehörte. Im Jahre 1181 übertrug Herzog Kazimierz der Gerechte den Ort an die Norbertinermönche aus Zwierzyniec, die ihn ihm zu Ehren in Kazimierz umbenannten. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1249. Der Beiname „Dolny“ (= Unter/Nieder) wurde erst später unter Bezugnahme auf die Lage an der Weichsel hinzugefügt, um Kazimierz Dolny von Kazimierz bei Krakau zu unterscheiden. 1325 stiftete Herzog WÅ‚adysÅ‚aw Åokietek eine Kirche, die heutige Pfarrkirche. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde auch eine Burg gebaut und die Stadtrechte verliehen, vermutlich von König Kazimierz den Großen. 1406 erfolgte unter WÅ‚adysÅ‚aw JagieÅ‚Å‚o eine weitere Stadtgründung, diesmal nach Magdeburger Recht. In jener Zeit entstand auch der Grundriss der Stadt, der sich bis heute erhalten hat, inklusive der Marktbebauung, die auf einer Seite fehlt, was dem Markt sein charakteristisches Aussehen verleiht. 1501 wurde der Ort Sitz einer Starostei. Von 1519 bis 1644 befand sich das Starostenamt im erblichen Besitz der Familie Firlej. Damals entwickelte sich der Ort zu einem wichtigen Umschlagplatz für das Weichsel abwärts verschiffte Getreide. 1628 ließen sich die Franziskaner in Kazimierz Dolny nieder und errichteten ein Kloster. Der Niedergang der Stadt setzte 1656 ein, als schwedische Truppen sie in Brand setzten und plünderten. Es folgten weitere Soldatendurchmärsche, die die Stadt verwüsteten. 1677 erließ König Jan III. Sobieski ein Dekret, das die Ansiedlung armenischer, griechischer und jüdischer Kaufleute gestattete, aber die nächsten polnisch-schwedischen Kriege machten die Aufbruchstimmung zunichte, zumal die europaweite Nachfrage nach polnischem Getreide immer stärker zurückging. Die Teilungen Polens bedeuteten dann ein endgültiges Ende des Getreidehandels. Während des Novemberaufstands fand hier am 18. März 1831 die Schlacht bei Kazimierz Dolny statt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann mit dem einsetzenden Tourismus eine Renaissance der Stadt, die nun im russischen Teilungsgebiet lag. Es entstanden Villen und Pensionate für die Sommerfrischler aus Warschau oder Lublin.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden große Teile der Stadt zerstört, der Wiederaufbau erfolgte aber rasch und Kazimierz Dolny konnte seine touristische Bedeutung noch ausbauen.
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