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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
04.12.2024
09:18
 
 
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Geschichte

Die Siedlungsgeschichte im Bereich des heutigen Ortes Kessel geht in die Vor- und Frühgeschichte zurück. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden, durch heutige Bodenfunde belegt, größere Waldflächen gerodet. In der Nähe der Viller Mühle sind Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche Scherben von Urnen gefunden worden nebst Resten einer germanischen Opfer- und Begräbnisstätte.

Gegen Ende des 4. Jahrhunderts, als die Römer den Niederrhein verlassen und die Franken sich dieses Landstriches bemächtigt hatten, entstanden viele neue Ansiedlungen, die teilweise Markgenossenschaften bildeten (wie z. B. Asperden, Kessel, Hassum und Hommersum). Höfe und Äcker waren das Privateigentum der freien Bauern, aber der Wald und der unbestellte Heideboden bildeten den Besitz der Gemeinschaft. Bestimmte Rechte hatte nur die Mitglieder einer Markgenossenschaft. Entsprechend der Anzahl ihrer Anteile durften die Bewohner Holz fällen, Rinden der Eichen schälen, Bucheckern für die Schweinemast sammeln oder auch ihr Vieh auf die Weide treiben.

Kessel beansprucht für sich, der Geburtsort
Kaiser Ottos III. (980–1002) zu sein. Ob die Bezeichnung "in silva, quae Ketil vocatur" aber tatsächlich auf Kessel oder schlicht auf den Reichswald ("Ketelwald") zu beziehen ist, ist strittig.

Die 1248 durch Graf Otto II von Geldern gegründete Zisterzienserabtei Graefenthal übernahm immer mehr Höfe, und damit gingen auch die dazugehörigen Marktgenossenschaftsanteile in ihren Besitz über. Auch der größte und wohl auch älteste Hof, das Gut Overbruch, ging in den Besitz der Abtei über. Das Dorf ist auf dem Besitz dieses Hofes entstanden und es wird angenommen, dass das Gut auf den alten Königshof Ketele zurückgeht. Der Name Overbruch soll durch die Abtei, wegen seiner Lage nahe der Niers vergeben worden sein.

Zusammen mit Asperden, Hassum und Hommersum hatte Kessel seit 1321 seine eigene Gerichtsbarkeit. Aus dieser schied
Kessel 1647, damals eine Herrlichkeit, aus und wurde dem Amtmann von Goch und Gennep, Freiherr von Neukirchen Nievenheim, unterstellt. Dieser hatte seinen Amtssitz auf Haus Driesberg. Haus Driesberg ist eine aus dem 14. Jahrhundert stammende Wasserburganlage. Davon sind heutzutage nur Reste der Grabenanlage zu erkennen und zwei Türme der alten Vorburg aus dem 17. Jahrhundert vorhanden.

In den verschiedenen Kriegen hatte Kessel sehr oft unter Belagerungen zu leiden. 1701 bis 1713 und 1756 bis 1763 war Kessel immer wieder von fremden Truppen besetzt. Mit dem Einzug der französischen Revolutionsarmee an den Niederrhein kam das ganze Land unter französische Verwaltung. Ottersum war der Verwaltungssitz der Gemeinden Nergena, Grunewald, Ottersum und Grafwegen. Als die Truppen 1816 abzogen und die Grenzen neu festgelegt wurden kam Ottersum zu Holland und die anderen Gemeinden wurden unter dem Amt Asperden zu einer amtsfreien Bürgermeisterei vereinigt. Bei ein Zählung 1816 hat die amtsfreie Gemeinde Kessel 1053 Einwohner und reicht von Grafwegen bis zum Asperberg.

1936 wird die Gemeinde Kessel in das Amt Asperden eingegliedert und große Teile des Reichswaldes sowie der Ortsteil Grafwegen
wurden der Gemeinde Kranenburg angegliedert. Gleichzeitig wurde die Amtsverwaltung Asperden aufgelöst und nun von der Stadt Goch verwaltet.

Im nahegelegen Reichswald und im Umfeld des heutigen Ortes Kessel, fand im Februar 1945 des Zweiten Weltkrieges die sogenannte Schlacht im Reichswald statt. Nach dieser Schlacht konnten die Alliierten anschließend bei Wesel einen Brückenkopf über den Rhein schlagen und somit das Ruhrgebiet einnehmen.

Am 28. Juni 1946 wurde die Amtsverwaltung Asperden, bestehend aus den Gemeinden Kessel, Asperden, Hassum und Hommersum mit Genehmigung der Militärregierung wieder von Goch selbstständig. Die auf dem Reichswaldgelände des Amtes entstandenen Siedlergemeinde Nierswalde wurde 1953 durch Regierungsverfügung dem Amt Asperden angegliedert. Das endgültige Aus für das Amt Asperden kam mit dem Regierungsbeschluss der Landesregierung am 1. Juni 1969. Es wurde aufgelöst und die selbständigen Gemeinden, darunter auch Kessel, sind damit Ortsteile der Stadt Goch.

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