Geschichte
Kete Krachi gehörte bis 1915 zur deutschen Kolonie Deutsch-Togo, wurde dann im 1. Weltkrieg von den Briten besetzt, die es ab 1919 als Teil ihres Völkerbundmandates Britisch-Togoland verwalteten. 1958 entschied sich dieses Gebiet in einer Volksabstimmung für den Anschluss an das unabhängige Ghana.
Ursprünglich lag das Dorf viel weiter südlich, der Ort musste jedoch im Zuge des Staudammprojektes, also im Rahmen des Baus des Akosombo-Staudamms und des Aufstauens des Volta-Sees, in eine höhere Lage verlegt werden.
Das alte Kete Krachi war Standort einer der ältesten islamischen Universitäten in West-Afrika. Deren Gründer, Alhaji Oumarou Titibrika, war ein zu seiner Zeit berühmter und gefragter Marabout und muslimischer Gelehrter. Seine Arbeiten sind heute in Ho zu sehen. Der Ort hatte im Rahmen des Sklavenhandels eine bedeutende Handelposition inne. Die versklavten Menschen aus dem tieferen Landesinneren wurden in Kete Krachi zentral zusammengeführt, um später in den Süden zu den europäischen Sklavenhändlern weiter transportiert zu werden, was ausschließlich über den Volta geschah.
Gleichzeitig war Kete Krachi über 200 Jahre lang Zentrum eines der bedeutendsten überregionalen Schutzkulte und Orakel Ghanas, des Dente-Kultes. Dente beanspruchte vor jeder Art von Unheil zu schützen. Der Schrein der Gottheit befand sich in einer Höhle und das Orakel wurde direkt über einen Priester befragt. Die Gottheit antwortete über eine Stimme, die aus dieser Höhle erschallte. Gegen Ende der deutschen Kolonialherrschaft, 1912, ließ der deutsche Bezirksleiter von Kete Krachi, von Rentzel, den Schrein sprengen und den obosomfo, den Priester, aufhängen. Er befürchtete, das Dente einer "jener unruhestiften Hexenabwehrkulte" sei, die zu dieser Zeit in der benachbarten britischen Kolonie Goldküste und Deutsch-Togo die Kolonialherren beunruhigte.
Basierend auf dem Artikel Kete Krachi der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen